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Bientz, Stéphane

Der Geschmack des Salzes

Sprechtheater
Kinder, Jugend
ab 10 Jahren

Bearbeiter:in(nen): Barth, Wolfgang

Besetzung: 3D, 3H
Besetzungshinweis: und mehr Darsteller/innen (Kinderbanden)

Bstnr/Signatur: 1284

Frei zur UA

In TTX seit: 01.12.2023

Was ist passiert zwischen Jelly und Polo? Am Ende der großen Pause blutet Polo an der Stirn und schnell wird Jelly von Polos Clique beschuldigt, ihn geschlagen zu haben. Jelly sagt kein Wort, ja, mehr noch: Sie lacht, sie hört gar nicht mehr auf zu lachen. Ihre Freunde halten zu ihr, aber auch sie verstehen nicht, wie es so weit kommen konnte. Die Feindseligkeiten der beiden Gruppen nehmen immer mehr zu. Da erhebt sich ein mächtiger Wind und fährt wild in Jellys lange Haare. Immer düsterer wird es um die Kinder. Als sie sich schließlich zum Kampf im Park treffen, öffnet sich Himmel: Es regnet Unmengen an Quallen. Die Kinder sind wie gelähmt vor Schrecken. Da endlich, als die Quallen ihren Unterstand fast schon erreicht haben, nimmt Polo allen Mut zusammen und sagt, was wirklich passiert ist, dass er Jelly küssen wollte, wegen einer Mutprobe. Dass sie nein gesagt habe und er aus Unachtsamkeit vom Baum gefallen sei. Und Jelly? Steht da und lacht – und spricht die befreienden Worte: Ändern wir uns, hören wir auf gegeneinander zu leben, leben wir miteinander. Da beruhigt sich die Natur, der Himmel wird klar und die Quallen ziehen sich zurück.
Dem Autor ist ein äußerst kunstvoller Text gelungen, der das Schweigen zu einer existentiellen Bedrohung werden lässt. Der Regen, der so gern als reinigend gilt, ist hier das genaue Gegenteil: Er legt sich auf die Welt der Jugendlichen wie eine lähmende Gallerte, unter der alles ersticken wird. Wo die Menschen gegeneinander handeln, wo sie keinen Mut finden, zu sprechen, wo es nötig ist und zu lachen, wo es möglich ist, da wird sich die Natur – die innere wie die äußere – gegen sie auflehnen.
"Stéphane Bientz lässt mit Jelly ein starkes Mädchen agieren, das seine Autonomie nicht nur für sich gegen gesellschaftlich sanktionierte Normen einfordert, sondern auch ihre Mitmenschen dazu bringt, ihr zu folgen. (…) Spannend auch die rhythmisch strukturierte Sprache, die in den reflexiven Ausformungen lyrischen Charakter hat. In vieler Hinsicht ein spannendes Stück!" (Manfred Jahnke)

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