Theatertexte

Nach zehn Jahren Krieg können die Bewohner der belagerten Stadt Troia endlich aufatmen. Die Griechen sind abgezogen und haben ihr Lager niedergebrannt. Nur ein einziger feindlicher Soldat ist zurückgeblieben - sowie ein monströses Gebilde, das der Feind am Strand zurückgelassen hat und von dem niemand so recht weiß, was es ist. An der Frage, was damit geschehen soll, entzünden sich die Auseinandersetzungen: Bringt es wirklich "die Zukunft von morgen schon heute", wie der gefangene Soldat behauptet? Oder liegt dahinter eine List verborgen? Und was soll das geheimnisvolle Etwas überhaupt darstellen?

Ulrich Hubs Adaption des antiken Mythos' vom Trojanischen Pferd geht der Frage nach, wie es sein kann, dass wir etwas, das augenscheinlich auf Lügen beruht und die Gemeinschaft bedroht, wider besseres Wissen trotzdem zulassen? In TROIANER wird somit der vielstimmige titelgebende Chor zum eigentlichen Protagonisten. Ihm gegenüber stehen der alte König und drei junge Figuren, die ganz unterschiedliche Positionen vertreten: der ambitionierte, populistisch agierende Königssohn, die hellsichtige Königstochter, deren Mahnungen niemand hören will, und der redegewandte Gefangene, der einen geheimen Plan verfolgt.

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