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Köck, Thomas

Proteus 2481. Ein Satyrspiel von Aischylos (τύφλωσίς, III)

Sprechtheater
Schauspiel

Besetzungshinweis: Besetzung variabel

Aufführungsgeschichte:
UA: Münchner Kammerspiele
13.12.2024
Regie: Thomas Köck

In TTX seit: 14.10.2024

Vielleicht ist das nicht die Wirklichkeit, aber mit ein, zwei Änderungen könnte sie es sein. Die Münchner Kammerspiele zeigen die sensationelle Uraufführung eines 2481 Jahre alten Stücks: »Proteus 2481«, der lange verschollene vierte Teil, der die Orestie abschließt! Während einer Reise durch Mexiko findet ein Dramatiker, Altphilologe und Regisseur aus Österreich Fragmente eines spanisch-lateinischen Textes, übersetzt sie, lässt eine KI die Lücken schließen und hält ein waschechtes Satyrspiel von Aischylos in Händen.
»Proteus«, der finale Teil der »Orestie«, der den Aufstieg der Demokratie beschließt, nimmt bereits vorweg, woran Demokratien zerbrechen: an Lüge, Täuschung und der nicht enden wollenden Dominanz bürgerlicher Geschmacksvorstellungen. Was bislang nicht bekannt war: Das Fragment hat Hände und Zeiten durchwandert, mit dem Kolonialtheater aus Unterfranken missioniert, depressive Dramatiker von Weltrang inspiriert, den Geist von Frieda Nietzsche gestreift und erst kürzlich einen Ehestreit über Einheit, Grenzen und Nationalismus eines Künstler:innenpaares in einem Hotel in Potsdam eskaliert.
In Zeiten, in denen das Tragische allgegenwärtig geworden ist, fehlt nichts so sehr wie ein gutes altes Satyrspiel voller Lügen, Übertreibungen und Schabernack, um diese endlosen, existenzvernichtenden Tragödien endlich abzuschließen. Ein mexikanisches Theaterkollektiv, ein Chor mit Schauspieler:innen und Musiker:innen mit Sehbeeinträchtigung, des Spanischen und Altgriechischen mächtige Schauspieler:innen der Kammerspiele sowie ein freidrehendes Produktionsteam geben alles, um endlich das wahre Ende der »Orestie« und die Wahrheit am Ende der Demokratie zu präsentieren.

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