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Völcker, Tine Rahel

WE ARE FAMILY
Eine Antikenüberschreibung nach Euripides, Aischylos und Sophokles

Sprechtheater
Schauspiel

Besetzung: 7 Darst.
Besetzungshinweis: Besetzung variabel, 6 bis 8 Spieler:innen

Dauer: abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
UA: 28.09.2024, Schauspiel Köln, Regie: Jorinde Dröse

In TTX seit: 09.10.2024

"Ich will nicht mehr warten. Es tut mir leid, wenn die Männer da draußen ihre Welt nicht mehr verstehen, aber das könnte ja auch daran liegen, dass sie zum ersten Mal erfahren, dass die Welt ihnen gar nicht alleine gehört."

Es tritt auf: Phryne, die Hetäre, Agamemnons „Beute“. Sie stellt fest: "Es hat sich einfach zu viel Mist in ihr gesammelt". Mist aus generationsübergreifenden patriarchalen Strukturen, deren Gewalt und Aneignungsmechanismen dringend ein Ende nehmen müssen. Doch zurück zum Geschehen. Agamemnon, der Anführer der Griechen, befindet sich in Aulis, um mit seinem Heer in den Krieg nach Troja zu ziehen. Doch statt Gegenwehr herrscht Windstille und keines seiner Boote kann den Hafen verlassen. Um diesen Bann zu brechen, opfert er vor den Augen seiner Frau Klytaimnestra die eigene Tochter Iphigenie – und zieht in den Krieg.
In der Zwischenzeit kehrt Klytaimenstra zusammen mit Phryne nach Mykene zurück und übernimmt dort die Macht. Beide vereint der unbedingte Drang, das Leben selbstbestimmt zu leben, nie mehr Opfer zu werden. Und als Agamemnon aus dem Krieg zurückkehrt, wird klar, dass kein Mann diese neue Ordnung durcheinanderbringen darf. Die einzige Lösung ist, Agamemnon zu beseitigen. Auch Klytaimnestras verbleibende Tochter Elektra soll diesem Schicksal entgehen. Sie aber solidarisiert sich mit ihrem Vater, versucht ihren Bruder Orest gegen die Mutter aufzubringen und die gewohnten Machtstrukturen wieder einzuführen. Doch dieser ist auf Versöhnung aus und strebt ein unkonventionelles Ende an: den Neuanfang.

Tine Rahel Völcker erzählt in ihrer Antikenüberschreibung den Umfang und die erschreckende Vielfalt von immer wieder reproduzierten Gewaltmechanismen. Mit präzisem Humor wird hier männlicher Deutungshoheit – gerade in dem oft erzählten Mythos – ein Ende gesetzt und der utopische Blick in ein anderes Denken und Handeln gewagt.

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Vertrieb:

rua. Kooperative für Text und Regie GbR Dorothea Lautenschläger, Sabine Westermaier
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