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Kleeberg, Michael

Willemers Stunde

Sprechtheater
Schauspiel

Besetzung: 1D, 1H (2 Darst.)

Bstnr/Signatur: 2771

In TTX seit: 22.01.2025

Johann Jakob Willemer (1760 – 1838) lebte und starb in Frankfurt am Main. Er war Bankier, Politiker und Autor. Und ein ungewöhnlicher Familienvater. Denn 1798 holte er die erst sechzehnjährige Schauspielerin Marianne Jung als Pflegetochter in seinen Haushalt, die er gegen eine Rente von Mariannes verarmter Mutter übernahm. 1814 schließlich heiratete er Marianne.
Michael Kleebergs Stück spielt im Sommer 1816, Schauplatz ist ein Hotelzimmer mit einem Sofa, auf dem eine lebensgroße Goethe-Puppe sitzt. Auf den Geheimen Rat aus Weimar wartet das Ehepaar aus Frankfurt, nicht weil Willemer, als Goethes Bankier, mit diesem geschäftlich sprechen will, sondern weil dieses Treffen, dem bereits andere vorangingen, der Fortdichtung des West-östlichen Divans dienen soll. Denn Marianne ist zu einer Muse Goethes geworden, zu seiner Mitdichterin.
Doch bei diesem Treffen ist es anders als bei den früheren. Goethe reist als Witwer an und Willemer gehen dessen Zeilen „Sind gleich die Haare weiß, doch wirst du lieben“ nicht aus dem Kopf. Was davon darf oder muss er auf das Verhältnis Goethes zu seiner jungen Frau beziehen? Liebt sie ihn etwa auch? Und was bedeutete das für den Fortbestand ihrer Ehe?
Zwischen Zugeständnissen an seine Frau und an Goethe pendelnd, zeigt sich der Zahlenmensch als ein von inneren Konflikten getriebener hoch sensibler Gefühlsmensch. Er antizipiert alle möglichen Entwicklungen, sieht den Gegner übergroß, badet in Minderwertigkeitskomplexen, phantasiert, erklärt, ahnt und folgert. Aber dass WILLEMERS STUNDE auch und eigentlich Mariannes Stunde ist, soll er erst spät begreifen.
So nimmt ein feinfühliges Ehedrama modern anmutender Menschen seinen leidenschaftlichen Lauf, in dem mal Marianne, mal Willemer dominieren, an dessen Ende es aber doch Goethe ist, der für eine Überraschung sorgt.

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