<
Mitterer, Felix

Geierwally, Die

Sprechtheater
Volksstück

Werkangaben: nach Wilhelmine von Hillern
Besetzung: 5D, 14H

Dauer: abendfüllend

In TTX seit: 26.08.2021

Vor versammelter Fronleichnamsprozession hebt Wally in einer dramatischen Aktion, nur an einem Seil hängend, einen jungen Adler aus seinem Nest.
Ihr Vater, der stolze und mächtige Stromminger-Bauer, will seine Tochter mit dem vermögenden Vinzenz verheiraten, doch die Wally mag ihn nicht. Sie will den „Bärenjosef“, einen Jäger. Der Josef und Stromminger geraten in einer Rauferei aneinander, Josef ringt ihn nieder. Damit ist Wallys Schicksal besiegelt, denn tief in seinem Stolz getroffen verbietet er Wally jeden Umgang mit Josef und befiehlt ihr, den Vinzenz zu nehmen. Sie widersetzt sich, der Vater verbannt sie auf die Hochalm.
Umgeben von Einsamkeit und Kälte hat Wally eine Vision von den Saligen, sie rufen sie und verheißen ihr Erlösung von ihrem Schmerz. Doch sie ist noch nicht bereit, noch hat Wally die Kraft der Jugend und will ihre Hoffnung, die Liebe Josefs erringen zu können, nicht aufgeben.
Im Herbst darf Wally wieder zurück auf den väterlichen Hof. Doch dort hat inzwischen Vinzenz das Zepter übernommen. Als der den alten Knecht Kletter mit dem Ochsenziemer peinigt, schlägt Wally den Vinzenz nieder, er bricht ohnmächtig zusammen. Stromminger will sie von den Knechten fesseln lassen und in den Keller sperren. In ihrer Verzweiflung nimmt sie ein brennendes Holzspan und wirft es ins Stroh, inmitten der Aufregung um das Feuer kann sie entkommen. Der Vater verflucht seine Tochter.
Wally ist in die Berge geflohen, dort begegnet sie Josef. Als der Adler sich auf ihn stürzt, will er ihn erschießen, Wally kann ihn gerade noch abhalten. Josef erzählt ihr, dass der Vater ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt hat.
Der alte Knecht Kletter sucht sie und überbringt ihr die Nachricht, dass der alte Stromminger schwer krank ist. Da geht sie zum Vater, am Sterbebett kommt es zur Versöhnung.
Nun ist Wally Herrin am Hof, sie entlässt Vinzenz, der nicht von ihr loskommen kann. Er will ihr einen Kuss abringen, doch Wally, immer noch stark und wild, wehrt ihn ab. Sie gibt die Devise aus: „Wer mir a Bussl dergibt, den heirat i!“
Die Burschen stehen Schlange, um die Wally zu bezwingen. Nur einer kommt nicht, der, auf den sie sehnlichst wartet, Josef. Der scheint es inzwischen mit der Kellnerin vom Lammwirt, der Afra, zu halten. Als Wally im Wirtshaus auftaucht, beleidigt sie Afra als Flitschen.
Eines Tages wird Wally durch einen Boten von Josef zum Tanzfest geladen. Sie kann ihr Glück kaum fassen. Endlich werden sie zueinander finden. Beim Fest, vor allen Leuten, verlangt Josef einen Kuss von ihr, doch er will ihn im Kampf erringen. Wally ist verwirrt, sie erkennt die Gefahr nicht. Nach einem langen, atemlosen Ringen gibt Wally nach, Josef drückt ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann lässt er sie stehen und tanzt mit Afra. Hohngelächter bricht aus, das sei seine Rache, dass sie Afra beleidigt hatte: „Dei Herz is kalt wia des Eis am Gletscher.“ Zutiefst gekränkt und von allen beschämt, stürzt Wally davon. Vinzenz folgt ihr. Tot will sie den Josef nun sehen. Den heiratet sie, der ihn der Afra tot vor die Füße legt.

Mit seiner Theaterpranke hat Felix Mitterer hier eine großartige Fassung geschaffen. Blutvolle Charaktere agieren in packenden Szenen, eine über 100 Jahre alte Geschichte wird somit virtuos in Szene gesetzt.

Wenn Sie sich als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.


Vertrieb:

Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. GmbH
Am Gestade 5 / 2
AT 1010 Wien
Telefon: 0043-1-535 52 22
Telefax: 0043-1-535 52 22 89
office@kaiserverlag.at
kaiserverlag.at
Mitglied im VDB

Verlagsportrait auf theatertexte.de
Bezugsbedingungen des Verlags