Mayorga, Juan
Himmelweg
(Camino del cielo (Himmelweg))
Sprechtheater
Schauspiel
Übersetzer:in(nen): Gerhold, Stefanie
Dekorationshinweis: Wechseldek.
Besetzungshinweis: Bes. variabel
Aufführungsgeschichte:
UA: 2003, Teatro Alameda, Málaga
Frei zur DSE
In TTX seit: 25.01.2022
Ein Delegierter des Internationalen Roten Kreuzes, der sich während des Krieges in Nazi-Deutschland aufhält, bekommt die Erlaubnis, ein "Internierungslager für Zivilisten" zu besuchen. Auf einem Rundgang präsentiert man ihm eine heile Welt: Flaneure im Park, spielende Kinder, bunte Luftballons. Die Familien scheinen gut versorgt, es gibt eine Schule und eine Synagoge. Doch kleine Unstimmigkeiten irritieren den Besucher, bald ahnt er, dass man ihm etwas vorspielt – wie umgehen mit diesem Verdacht?
Was zunächst wirkt wie ein Theaterstück über das von den Nazis als "Vorzeigelager" genutzte Konzentrationslager Theresienstadt, ist ein dramaturgisch vielschichtiger Text, der die propagandistische Täuschung zur Ausgangslage für verstörende Fragen nimmt. Gestellt werden diese aus unterschiedlichen Perspektiven: Wie inszeniert ist unsere Wirklichkeit? Sind wir Teil eines Spiels? Wo ist die Grenze, ab der wir nicht mehr mitmachen, auch wenn es um unser nacktes Überleben geht? In HIMMELWEG hängt das Überleben der Lagerinsassen von ihrem Schauspieltalent ab – und von ihrem "Bürgermeister", Gershom Gottfried, der von dem Lagerkommandanten als sein Vermittler auserwählt wurde, um die Inszenierung des "Vorzeigelagers" mit den Insassen einzustudieren. Doch der Kollaborateur versagt. Die Proben verlaufen immer grotesker und chaotischer; sogar der theatrale Rahmen selbst gerät ins Wanken.
"Himmelweg" war der zynische Euphemismus für die Rampen, die in den Konzentrationslagern der Nazis zu den Gaskammern führten. Das Stück kann auch als eine Art "fiktiver Kommentar" Juan Mayorgas zu dem Dokumentarfilm "Un vivant qui passe" ("Dort geht ein Lebender") von Claude Lanzmann gelesen werden.
Was zunächst wirkt wie ein Theaterstück über das von den Nazis als "Vorzeigelager" genutzte Konzentrationslager Theresienstadt, ist ein dramaturgisch vielschichtiger Text, der die propagandistische Täuschung zur Ausgangslage für verstörende Fragen nimmt. Gestellt werden diese aus unterschiedlichen Perspektiven: Wie inszeniert ist unsere Wirklichkeit? Sind wir Teil eines Spiels? Wo ist die Grenze, ab der wir nicht mehr mitmachen, auch wenn es um unser nacktes Überleben geht? In HIMMELWEG hängt das Überleben der Lagerinsassen von ihrem Schauspieltalent ab – und von ihrem "Bürgermeister", Gershom Gottfried, der von dem Lagerkommandanten als sein Vermittler auserwählt wurde, um die Inszenierung des "Vorzeigelagers" mit den Insassen einzustudieren. Doch der Kollaborateur versagt. Die Proben verlaufen immer grotesker und chaotischer; sogar der theatrale Rahmen selbst gerät ins Wanken.
"Himmelweg" war der zynische Euphemismus für die Rampen, die in den Konzentrationslagern der Nazis zu den Gaskammern führten. Das Stück kann auch als eine Art "fiktiver Kommentar" Juan Mayorgas zu dem Dokumentarfilm "Un vivant qui passe" ("Dort geht ein Lebender") von Claude Lanzmann gelesen werden.
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