1791 wurde Die Zauberflöte uraufgeführt. Ein Reißer für die Vorstadtmassen, ein Singspiel, das sich aus der Tradition des Zaubertheaters speist und mit populärer Musik aufwartet. Wie sähe das Werk wohl heute aus? Nils Strunk und Lukas Schrenk haben ihre Version in die Welt des Varietés und des frühen, düsteren Praters verlegt und musikalisch mit Stilmitteln der Popkultur ausgestattet.
Das Kratky-Baschik-Theater ist pleite. Ein Hit muss her. Dazu ist der Truppe jedes Mittel recht: Die heilige Zauberflöte wird neu arrangiert, Mozarts Motive verwandeln sich in Songs unterschiedlicher Stilrichtungen und das umgedichtete Libretto teilen sich die 6 Spieler:innen in Mehrfachbesetzung. Mit großer Spielfreude und ironischer Distanz greifen sie beherzt nach der berühmten Vorlage und bringen sie in eine zeitgemäße Form. Mozart und Schikaneder hätten sich im Grab mitgedreht.
"Blues und dunkler Pop im Stil von Tom Waits und Leonard Cohen waren Inspiration für den Sound, aber auch die resche Räudigkeit von Brecht-Couplets vermeint man zu hören. (…) Strunk und Konsorten wahren größten Respekt vor dem Werk, treiben die Parodie nur so weit, dass Mozart nicht zu leiden hat."
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