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Wallow, Hans

Glatzer oder der hektische Stillstand
Politfarce in zwölf Bildern

Sprechtheater
Farce, Schauspiel

Besetzung: 13 Darst.
Besetzungshinweis: Personen:

Georg Glatzer: ein durchschnittlicher Abgeordneter, der nach oben will
Juliane Blaschkowitz: Glatzers wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bettgefährtin und entlaufene DDR-Bürgerin
Josef-Maria Wollnik: Politischer Korrespondent eines privaten Fernsehsenders, Glatzers Freund und bekennender Wiener
Friederike Glatzer: Glatzers vornehm tuende Ehefrau mit einer Vorliebe für die Toskana
Dr. med. Heinrich Schulze-Lohoff: Parlamentsarzt und Dozent für Psychiatrie
Leona Glatzer: Tochter von Georg und Friederike Glatzer, erst will sie eine Familie haben, entdeckt aber die Politik
Udo Krombacher: Staatsminister und Strippenzieher im Bundeskanzleramt
Detlev Kasischke: Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium
Prof. Dr. Edelgard Mürkel: Militärbischöfin und als Fachfrau für Ethikfragen, Mitglied der nationalen Ethikkommission
Heinz Saxowski: ehemaliger Betriebsratsvorsitzender der AWI-Hütte und Mitglied des Aufsichtsrates des VAG-Konzerns
Dr. phil. Eduard von Bock: als Abgesandter des BDI Mitglied der nationalen Ethikkommission
Ralf Odental: der grüne Freund Leonas
Bundeskanzler: Wir sehen ihn nur als Schatten, vielleicht mit der Zigarre

Hinweis: Bundeskanzler und Parlamentsarzt können vom selben Schauspieler verkörpert werden.

Zusatzinformation: Wenn aber sittliche Kraft den Staat lenkt, was kann es Herrlicheres geben? Wenn der, der über andere gebietet, selbst keiner Leidenschaft Knecht ist, wenn er alle die Aufgaben, zu denen er die Bürger anhält und beruft, selber ganz beherrscht, und keine Gesetze dem Volk auferlegt, denen er selbst nicht gehorcht, sondern sein persönliches Leben wie ein Gesetz seinen Mitbürgern vorlebt? (Cicero)
Bstnr/Signatur: glatzer-oder-der-hektische-stillstand/
Dauer: abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
UA: 1998, Uraufführung im Stadttheater Brandenburg
DE: 1998, Uraufführung im Stadttheater Brandenburg

In TTX seit: 13.01.2025

Am Beispiel der fiktiven Figur Georg Glatzer will Hans Wallow die Politikskandale und Mechanismen des Staatsapparates, die Automatismen und Abhängigkeiten im Machtbetrieb aufspießen. „Ich stelle die Verquickung von Interessen dar. Denn wir alle werden nur von Funktionären beherrscht, nicht von schöpferisch tätigen Menschen.“

So zeichnet Wallow das Schicksal eines Abgeordneten auf, der im Parlamentsbetrieb zerrieben wird und zum Schluss eine lächerliche Figur abgibt. „Glatzer muss sich erst zum Autisten entwickeln, bevor er zum Staatssekretär wird“.

Da fällt der grelle Bühnenscheinwerfer auf einen Parlamentarier, der zwischen Wahlkreis, Bundestag und Partei rotiert, der sich „wie ein Schaf“ im Gatter von Koalitions- und Klüngelrunden eingesperrt fühlt und die einzig schönen Augenblicke mit seiner Sekretärin Juliane erlebt. (Mitteldeutsche Zeitung –Günter Werz 06.02.2001)

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