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Steinbuch, Gerhild

Nosferatu

Sprechtheater
Schauspiel

Besetzungshinweis: Besetzung variabel, ca. 6 Darsteller:innen

Zusatzinformation: Auftragswerk für das Burgtheater Wien
Dauer: abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
UA: 19.01.2024 Burgtheater Wien (Regie: Adena Jacobs)
Frei zur DE

In TTX seit: 04.11.2024

Ein einsames Schloss in den Bergen, in dem seltsame Dinge geschehen. Traumatisierte Überlebende, unfähig zu berichten, was ihnen zugestoßen ist, andere für immer verschwunden. Jahrzehnte später soll die Geschichte endlich vergangen sein, die Vergangenheit begraben. Und dennoch heult es noch in den Wäldern, kratzen Finger an Wänden. Was ist mit den Mädchen hinter diesen Mauern geschehen, die als «anders» und «krank» betrachtet wurden? Harker, in Bram Stokers Dracula ein junger, naiver Makler, bei Steinbuch eine Frau, reist zurück zum Ort ihrer Kindheit, das Sanatorium, an das sie sich nur bruchstückhaft erinnert. Hier will sie anderen helfen und selbst Erlösung finden. Doch der fortschrittliche Ort der Wissenschaft wird ihr zum Albtraumhaus. In den labyrinthischen Gängen und Räumen fallen die Zeiten und Erinnerungen ineinander. Seltsame Wesen kriechen die Wände entlang, und mit Gewalt verschafft das Verdrängte sich Raum.

Fernab von Blutsaugerkitsch und Schauerromantik erzählt Gerhild Steinbuch den Vampir als Wiedergänger, als Verkörperung dessen, was verschlossen und vergessen ist und sich trotzdem immer wieder in die Gegenwart drängt.

«In Steinbuchs (sprachlich brillanter) Fassung erhält auch die ‹Bestie› Nosferatu selbst eine Stimme. Sie ist nicht nur Projektionsfläche, Objekt der Betrachtung anderer (die wiederum zum Objekt ihrer Gewalt werden), sondern handelndes, denkendes, ja auch leidendes Subjekt.» (Nachtkritik)
«Der Ausgangspunkt von Steinbuchs eindringlich-präzisem Text ist die These, dass Erinnerungen und Gewalterfahrungen in den Körpern und Landschaften archiviert und ewig weitergereicht werden … Reale Orte des Grauens der österreichischen Nazi-Geschichte, wie sie von Rechnitz, Wilhelminenberg und Spiegelgrund belegt sind, können mitgedacht werden.» (Kleine Zeitung Kärnten)

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