Theatertexte

Die Vier und die Sechs sind sehr unzufrieden. Sie haben auf dem Zahlenstrahl einfach nicht genügend Platz, es ist viel zu eng. Da gibt es nur eine Lösung: Die Fünf muss raus. Ohnehin ist sie entsetzlich präpotent. „High five“, hier – „fünf vor zwölf“, da. Das nervt! Wo sie doch nichts anderes ist als vier plus oder sechs minus eins. Kein Problem also, niemand braucht die Fünf! Die beiden schicken ihren Sitznachbarn kurzerhand in den Urlaub. Und haben endlich Platz für ihre Liegestühle. Die Vier glaubt, dass schon bald das Nobel-Komitee anrufen wird, um ihnen zu dieser revolutionären Weiterentwicklung der Mathematik zu gratulieren! Allerdings ruft erst einmal der Bahnhof an, weil die Züge unpünktlich sind. Und danach die Olympioniken, weil ihnen ein Ring fehlt. In einer Tour hagelt es Beschwerden. Der Vier und der Sechs wird es langsam mulmig. Und dann klingelt Pythagoras höchstpersönlich durch – und ist gar nicht gut gelaunt. Höchste Zeit, dass die beiden die Fünf wieder zurückholen. Die aber will nicht.
Ein sehr humorvolles Zahlenspiel, das Lust auf Mathematik macht. Doch nicht nur das, denn Helmuth Hensen zeigt, dass in einer Gesellschaft alle Mitglieder gleich wichtig sind, egal, ob sie „eine große Nummer“ sind oder auch mal bloß „eine Null“ sein wollen.  

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