Theatertexte

In einem kleinen Dorf sterben übernacht fast 50 Hasen auf mysteriöse Weise. Da der Hase im Volksaberglauben als „Hexentier“ gilt, glaubt man bald an „dunkle Mächte“. Und mit den alten abergläubischen Vorstellungen taucht auch ein Brandopfer aus vergangenen Zeiten wieder auf: Das Hexenkind, das die Dorfbewohner zur Zeit der Hexenverfolgung auf dem Scheiterhaufen hingerichtet haben und dessen verbrannte Knochen bei einer nächtlichen Suche im „Hexenkreis“ wieder ausgegraben werden. Aus der anfänglichen Treibjagd auf den Hasenmörder wird nun eine Menschenjagd. Die stumme Katharina wird als Hexe gebrandmarkt. Willi, ein misshandelter und geistig zurück gebliebener junger Mann, rettet Katharina vor den Dorfbewohnern, weil er sie liebt. Die beiden fahren mit dem Boot auf den Hasenweiher, um gemeinsam hinab in die Tiefe zu sinken, weit weg von den Menschen. Mit ihren bösen Herzen. Vergiftet wie die Hasen. Lieblos. Die Köpfe voller Aberglaube. - „Hasentanz“ ist ein neuzeitlicher „Totentanz“, in dem Aberglaube, Fanatismus, verdrängte Sexualität und Frauenfeindlichkeit thematisiert werden.

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