Svolikova, Kiki Miru Miroslava
europa flieht nach europa
ein dramatisches gedicht in mehreren tableaus (erweiterte fassung)
Sprechtheater
Schauspiel
Besetzungshinweis: Besetzung variabel
Aufführungsgeschichte:
Premiere der erweiterten Fassung:
Münchner Volkstheater
25.05.2023
Regie: Ann Marboe
In TTX seit: 19.10.2023
Der Mythos der Europa erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die, von Göttervater Zeus in Gestalt eines Stieres aus dem Libanon über das Meer entführt, am Strand von Kreta vergewaltigt wird. Hier wird ihr eine große Zukunft vorausgesagt. Svolikovas Text "europa flieht nach europa" dreht diesen Mythos um: Europa tötet den Stier mit einer Haarspitze, schneidet ihn in Filetstücke und stellt eines klar: »dieser kontinent wird nicht in blut getränkt! dieser ort wird nicht aufbauen auf blut! nicht aller anfang ist blut und gewalt! nein! (...) dafür werde ich instantan mit meiner liebe sorgen!«
Was folgt, ist ein Reigen mitunter blutiger Bilder, eine klug komponierte, verspielte, schlaglichtartige Chronologie, die mit Leitmotiven der europäischen Geschichte spielt. Neben der Protagonistin Europa und ihren zahlreichen Schwestern treten u. a. auf: ein Regenbogen, ein Pfarrer, Putzkolonnen, das Leben selbst, die Kinder der Zukunft und auch die kleinen Könige. Svolikova eröffnet in ihrem ebenso aktuellen wie zeitlosen "dramatischen gedicht in mehreren tableaus" einen Raum, in dem die Idee, die Identität Europas, ihren Platz einnimmt und von Selbstvergewisserung und Selbstentfremdung berichtet, umstrickt von der eigenen Gewaltgeschichte aus Kolonialisierung, Christianisierung, Weltkriegen, Klassenkämpfen. Svolikova erzählt diese Geschichte als Farce, als wilden Karneval von starker Eindringlichkeit.
Europa – je nach Narrativ mal Speerspitze der Aufklärung, mal schwer bewachte Festung – wird zurzeit von gewaltigen Krisen beherrscht. Nun hat die Autorin ihr 2018 uraufgeführtes Stück im Auftrag des Münchner Volkstheaters um zwei Szenen erweitert. Hinzu treten Europas Zwillingsschwestern und mit ihnen die Überforderung der Vielstimmigkeit und das Immerweitermachen zwischen Verzweiflung und Hoffnung.
Was folgt, ist ein Reigen mitunter blutiger Bilder, eine klug komponierte, verspielte, schlaglichtartige Chronologie, die mit Leitmotiven der europäischen Geschichte spielt. Neben der Protagonistin Europa und ihren zahlreichen Schwestern treten u. a. auf: ein Regenbogen, ein Pfarrer, Putzkolonnen, das Leben selbst, die Kinder der Zukunft und auch die kleinen Könige. Svolikova eröffnet in ihrem ebenso aktuellen wie zeitlosen "dramatischen gedicht in mehreren tableaus" einen Raum, in dem die Idee, die Identität Europas, ihren Platz einnimmt und von Selbstvergewisserung und Selbstentfremdung berichtet, umstrickt von der eigenen Gewaltgeschichte aus Kolonialisierung, Christianisierung, Weltkriegen, Klassenkämpfen. Svolikova erzählt diese Geschichte als Farce, als wilden Karneval von starker Eindringlichkeit.
Europa – je nach Narrativ mal Speerspitze der Aufklärung, mal schwer bewachte Festung – wird zurzeit von gewaltigen Krisen beherrscht. Nun hat die Autorin ihr 2018 uraufgeführtes Stück im Auftrag des Münchner Volkstheaters um zwei Szenen erweitert. Hinzu treten Europas Zwillingsschwestern und mit ihnen die Überforderung der Vielstimmigkeit und das Immerweitermachen zwischen Verzweiflung und Hoffnung.
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