Theatertexte

Der Held der Oper, Michael Kohlhaas, der um jeden Preis Gerechtigkeit will, dabei Böses tut und sich und andere in die Katastrophe reißt, bekommt schließlich vom Kaiser in seinem ursprünglichen Ersuchen recht und wird für das, was er getan hat, zum Tode verurteilt. „Am Ende hat der Leser das beklemmende Gefühl, Gott habe sich geirrt“, so charakterisierte Thomas Mann die unerbittliche Dramaturgie in Kleists Erzählung.

Ich experimentiere mit einer besonderen Erzählweise des Musiktheaters. Nur Kohlhaas wird durchgängig von einem Tenor gesungen, Bariton und Mezzosopranistin hingegen schlüpfen in 13 unterschiedliche Rollen. Alle drei “Spieler:innen” sind außerdem Erzählende, die Texte aus der Novelle sprechen. Man kann diese Texte auch von Schauspieler:innen sprechen lassen. In beiden Fällen entsteht eine balladenhafte, epische Form.

Das Orchester für die zweiaktige Oper (ohne Pause) entspricht exakt dem klassischen Beethoven-Orchester. Leitmotive, die den einzelnen Personen zugeordnet sind, führen die Zuhörer:innen konsequent durch das Stück. Stefan Heucke

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