<
Miller, Arthur

Zwischenfall in Vichy
(Incident in Vichy)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Sahl, Hans

Besetzung: 17H

Publikation: in <Arthur Miller, Stücke 2> Fischer Taschenbuch Bd. 18485. Erhältlich über den Buchhandel!

Aufführungsgeschichte:
DSE: Burgtheater Wien, R: Rudolf Steinbeck

In TTX seit: 15.02.2003

1942, Vichy in Frankreich. Eine Gruppe Häftlinge wartet in einem Haftlokal auf das Verhör, das über Leben und Tod entscheiden wird. Den meisten Männern ist klar, warum sie hier sitzen: Sie sind Juden. Ihre zum Teil gefälschten Papiere können sie nicht mehr schützen. Nur einem von ihnen wird es gelingen, sich freizukaufen. Während des qualvollen Wartens macht die entsetzliche Nachricht den Umlauf, dass die KZs im Osten keine Arbeitslager, sondern Vernichtungslager sind. Der Überlebenswillen treibt besonders den Schauspieler Monceau dazu, die Nachricht zu beschönigen. Er traut es den Deutschen, dem Kulturvolk, dem besten Publikum der Welt, nicht zu, dass sie Menschen, gar Künstler verbrennen. Der Aristokrat von Berg bringt diese Selbsttäuschung auf den Punkt: Darin genau liegt die Stärke der Nazis: dass sie das Unvorstellbare tun.
Fluchtgedanken, verzweifelte Hoffnung und nüchterne Hoffnungslosigkeit - einer nach dem anderen wird dem "Professor für Rassenkunde" vorgeführt, kaum einer kehrt aus dem Verhörraum zurück.
Leduc, Psychiater, und von Berg bleiben für eine Weile allein. In ihrem Gespräch erkennt von Berg, woraus sich sein unbestimmtes Schuldgefühl speist, nämlich aus der uneingestandenen Erleichterung darüber, dass er selbst kein Jude ist. Von Berg, der sein Land verließ, um nicht zu den Unterdrückern zu gehören, gesteht sich am Ende ein, dass auch er sich der Mitverantwortung für die grausamen Taten der Deutschen nicht entziehen kann. Den Passierschein, den er erhält, gibt er heimlich an den Juden Leduc weiter. Ein Akt der Humanität, der sofort die Frage nach Schuld aufwirft: Leduc wird ein Überlebender sein.

Wenn Sie sich als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.


Vertrieb:

S. Fischer Verlag GmbH, Theater & Medien
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt am Main
Telefon: 069-6062 331
Telefax: 069-6062 355
theater@fischerverlage.de
www.fischer-theater.de
Mitglied im VDB

Verlagsportrait auf theatertexte.de
Bezugsbedingungen des Verlags

Amateurtheater, Schul-, Universitäts- und Laienbühnen wenden sich an den Deutschen Theaterverlag in Weinheim, Tel. 06201 - 879070, e-mail: theater@dtver.de

Abweichender (Sub-)Vertrieb:

Für Amateurtheater in Österreich, der Schweiz und Deutschland:

Deutscher Theaterverlag GmbH
Grabengasse 5
69469 Weinheim
Telefon: +49/6201/879070
Telefax: +49/6201/507082
theater@dtver.de
www.dtver.de