Jung, weiblich, rechtsradikal: Marisa hat sich eingerichtet in ihrem Hass auf Ausländer, Politik, Polizei, auf alle, denen sie die Schuld gibt, dass Deutschland den Bach runtergeht. Wenn ihr jemand dumm kommt, schlägt sie zu, wenn nicht, manchmal auch. Das bekommen die beiden jungen Flüchtlinge Rasul und Jamil zu spüren, die Marisas Clique zufällig über den Weg laufen: Marisa schiebt die beiden Radfahrer einfach mit dem Auto von der Straße. Als aber Jamil danach verschwindet und Rasul auf sich allein gestellt ist, kommen Marisa zum ersten Mal Zweifel an ihrem Weltbild. Zur gleichen Zeit drängt sich die 15-jährige Svenja in die Gruppe. Sie will frei sein, radikal, ausbrechen aus der autoritären Fürsorge ihres Stiefvaters. Doch während Svenja immer tiefer in die Szene einsteigt und sich die Ältere zum Vorbild nimmt, fühlt Marisa sich widerwillig mehr und mehr verantwortlich für Rasul. Sie will etwas ändern, aber der Preis dafür ist höher, als sie ahnt.
David Wnendts Film Kriegerin (2011) wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Förderpreis Deutscher Film 2011, dem Bayerischen Filmpreis 2011 und dem Deutschen Filmpreis 2012. Tina Müllers Bearbeitung für das Grips Theater, Berlin, bleibt eng an der Vorlage, öffnet aber behutsam den Blick auf die Erfahrungen der Flüchtlinge ebenso wie auf die Menschen außerhalb der rechten Szene und fragt so nach der Verantwortung jedes Einzelnen.
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