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Düffel, John von

Martinus Luther

Sprechtheater
Schauspiel

Dekorationshinweis: var. Dek.
Besetzung: 1D, 2H

Aufführungsgeschichte:
UA Herbst 2016 Theater Münster, Regie Frank Behnke
03.03.2017 Tournee theaterlust München

In TTX seit: 09.11.2015

Am härtesten ist er zu sich selbst. Der junge Bettelmönch Martinus, der seiner weltlichen Karriere – und wahrscheinlich wäre es eine glänzende gewesen! – abgeschworen hat, um sein Leben Gott zu weihen. Ein Gewitter ist der Moment seiner Bekehrung, ein Donnerschlag wird es für die Welt. Der Bettelmönch Martinus, bekannter als Martin Luther, sorgte für eine der massivsten Zäsuren in der Geschichtsschreibung. Fünfhundert Jahre ist das jetzt her.

Ein Gewitter also, und ein Gelübde in Todesgefahr. Dann der Eintritt ins Kloster, die Abkehr von der Welt, und, das Ärgste: das Geständnis vor dem Vater. Das erste Mal, dass sich der Sohn auflehnt! Mit diesem Vater aber kann das nur zum Bruch führen. Es ist Martins erster Bruch mit der Autorität. Doch das gehört zu seinem Weg. An dessen Gipfel steht der Bruch mit der höchsten Macht, dem Papst. Der kleine Mönch Martinus, einst ein Häuflein Elend angesichts der eigenen Sündhaftigkeit, gebeutelt und erdrückt von Selbstzweifeln, fordert die größte Macht der Welt heraus, zieht die grundlegendsten Glaubenssätze in Frage, prangert Korruption und Bigotterie der päpstlichen Kurie an, wettert gegen den Ablass. Er krempelt die Welt um, religiös wie politisch.

Doch hier ist sein Weg nicht zu ende. Der einst junge Revolutionär wird alt, wird krank, wird fett, verhärtet und verbittert nach all den Kämpfen seines Lebens. Exkommuniziert, politisch mehr geduldet als erwünscht. Ein großer Reformator oder ein tragisch Gescheiterter? Das scheint ganz offen. Ein machtbewusster, unerbittlicher alter Mann, der buchstäblich über Leichen geht.

Wie Luther wurde was er war – und wie Luther aufhörte, Luther zu sein – so beschreibt John von Düffel seinen Ansatz. So entsteht ein spannendes Persönlichkeitsbild dieser großen historischen Figur. Und so lässt sich ein Bogen spannen zu dem, was wir heute an religiösem Extremismus erleben, bis hin etwa zu den Attentaten von Paris („Je suis Charlie“). An Luthers Beispiel erzählt John von Düffel die Geschichte einer Radikalisierung. Wie einer zum Hassprediger wurde, der als Gottsuchender begann. Eine Geschichte voll Faszination und Spannung, zutiefst persönlich und voll Bedeutung für die Welt von heute.

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