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Kaçan, Metin

Cholera-Blues

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Hess, Michael

Originalsprache: Türkisch
Besetzungshinweis: frei zur szenischen Anverwandlung

Zusatzinformation: Underground von Istanbul in den 1970er Jahren: Fragiler Schutzraum für Minorities,Überlebensräume für Musik er Sinti*zze und Rom*nja, Kampfplatz männlicher Selbstbehauptung zwischen Kriminalität und "Anstand"

In TTX seit: 16.11.2022

Im Istanbul der 70er Jahre betreibt der bärbeißige, aber anständige Ali einen Friseurladen. Das Cholera-Viertel ist die Heimat der Prostituierten und Ganoven, der Autoschrauber, Zocker, Schwulen und Transsexuellen, der kleinen Händler und versoffenen Poeten, der Romani-Musiker und griechischen "Schickimickis" wie auch der islamistischen „Steinschädel“. Seine beiden Söhne übernehmen früh den Kodex der Straße. Während Reco sich in die Welt der Comic-Romane flüchtet, will Gili so werden wie die alten Helden des Viertels, die ehrenwerten Messerstecher, die als großzügige Gönner und Beschützer ihren Platz im sozialen Gefüge haben. Nachdem der letzte Gentleman-Ganove Arap Sado von den „Krebs-Typen“, der neuen Mafia die das Viertel unter ihre Kontrolle bringen will, umgebracht wird, tritt Gili dessen Erbe an und wird als Rocker gefürchteter und geliebter Mythos der Straße.
Als ein geheimnisvoller Serienmörder auftaucht, der seinen wahllos ausgesuchten Opfern nächtens Dönerspieße durch die Kehlen jagt und ausgerechnet noch die angesehene Hure Puma Zehra tötet und zerstückelt, ist es für Gili eine Frage der Ehre, den Wahnsinnigen zur Strecke zu bringen.

Metin Kaçan wurde 1961 in Kayseri geboren. Im gleichen Jahr zog die Familie nach Istanbul, wo der Vater einen Friseursalon eröffnete. Kaçan arbeitete als Autoschlosser, Zimmermann und Blechschmied und gründete im Alter von 16 Jahren seine eigene Gang. Nachdem die letzten Mitglieder seiner Gang getötet worden waren, begann er mit dem Schreiben. Sein literarisches Debüt gab er 1988 mit Kurzgeschichten in der Zeitschrift „Mizah“. Sein erster Roman „Cholera Blues“ (Ağır Roman) erschien 1990 und avancierte in der Türkei zum Bestseller. Er veröffentlichte weitere Kurzgeschichten und 1997 den Roman ¬„Haselnuss 8“ („Fındık Sekiz“). Am 6. Januar 2013 sprang er von einer Brücke in den Tod.

In Kooperation mit Dağyeli Verlag eG (i.G.) Berlin

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