Sichrovsky, Axel
Heros Tat
Sprechtheater
Schauspiel
Besetzung:
5 Darst.
Besetzungshinweis: Mindestbesetzung: 5 Personen
Dauer:
abendfüllend
Frei zur UA
In TTX seit: 30.04.2021
Das Theaterstück HEROS TAT geht - frei nach einer Erzählung Sartres - den Ursachen von individuellen männlichen Gewaltausbrüchen nach. Der Protagonist Paul Hartmann ist ein weißer, heterosexueller Mann mittleren Alters. Das Stück beginnt mit Hartmanns Verdrängung aus seiner Wohnung im Altbaukiez, in der seine Familie seit mehreren Generationen lebt.
Der Blick aus seiner neuen Wohnung im 16. Stock eines Plattenbaus ermöglicht ihm, seinen angegriffenen Status in eine grundsätzliche Überlegenheit umzudeuten.
Hartmann arbeitet im Feedback-Management eines Online-Versands. Als eine neue Kollegin in seiner Abteilung anfängt, scheint er seine Vereinzelung zu überwinden. Ungelenk in zwischenmenschlichen Belangen gelingt es ihm aber nicht, sie für sich einzunehmen. Er fühlt sich abgewiesen und von seinen männlichen Kollegen ausgebootet. Eine Schusswaffe, die sich Hartmann im Darknet besorgt, wird zum Symbol der wiedererlangten Wehrhaftigkeit, der Potenz und einer Gefühlskälte, die Schutz vor seelischen Verletzungen verspricht. Ein gewaltsamer Befreiungsschlag erscheint ihm immer mehr als einziger Fluchtpunkt seines Lebens. Sein kalter und desillusionierter Blick fokussiert sich darauf, die Doppelmoral einer Gesellschaft zu entlarven, die nach außen hin Empathie predigt und nach innen den Wettbewerb forciert.
Die Handlung läuft auf die Frage zu, inwieweit die Gesellschaft einen Menschen zu integrieren vermag, der seinerseits, in seiner toxischen Männlichkeit, die Gemeinschaft ablehnt.
Axel Sichrovsky, selbst Schauspieler und Regisseur, zeichnet das poetisch und soziologisch vielschichtige Porträt eines Amokläufers und dessen Weg zur zerstörerischen Tat. Er nützt den traditionellen Topos, um dessen patriarchale Strukturen auf mehreren Ebenen zu hinterfragen und mit selbstreferenzieller Ironie zu konterkarieren.
Der Blick aus seiner neuen Wohnung im 16. Stock eines Plattenbaus ermöglicht ihm, seinen angegriffenen Status in eine grundsätzliche Überlegenheit umzudeuten.
Hartmann arbeitet im Feedback-Management eines Online-Versands. Als eine neue Kollegin in seiner Abteilung anfängt, scheint er seine Vereinzelung zu überwinden. Ungelenk in zwischenmenschlichen Belangen gelingt es ihm aber nicht, sie für sich einzunehmen. Er fühlt sich abgewiesen und von seinen männlichen Kollegen ausgebootet. Eine Schusswaffe, die sich Hartmann im Darknet besorgt, wird zum Symbol der wiedererlangten Wehrhaftigkeit, der Potenz und einer Gefühlskälte, die Schutz vor seelischen Verletzungen verspricht. Ein gewaltsamer Befreiungsschlag erscheint ihm immer mehr als einziger Fluchtpunkt seines Lebens. Sein kalter und desillusionierter Blick fokussiert sich darauf, die Doppelmoral einer Gesellschaft zu entlarven, die nach außen hin Empathie predigt und nach innen den Wettbewerb forciert.
Die Handlung läuft auf die Frage zu, inwieweit die Gesellschaft einen Menschen zu integrieren vermag, der seinerseits, in seiner toxischen Männlichkeit, die Gemeinschaft ablehnt.
Axel Sichrovsky, selbst Schauspieler und Regisseur, zeichnet das poetisch und soziologisch vielschichtige Porträt eines Amokläufers und dessen Weg zur zerstörerischen Tat. Er nützt den traditionellen Topos, um dessen patriarchale Strukturen auf mehreren Ebenen zu hinterfragen und mit selbstreferenzieller Ironie zu konterkarieren.
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