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Erdmann, Nikolaj R.

Der Selbstmörder *
(Samoubijza)

Sprechtheater
Komödie, Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Gampert, Ingeborg

Werkangaben: Satirische Komödie
Dekorationshinweis: Verw - Dek
Besetzung: 5D, 7H
Besetzungshinweis: Ensemble

Bstnr/Signatur: 295

In TTX seit: 27.03.2003

Es beginnt mit der Leberwurst. Mitten in der Nacht überfällt den arbeitslosen Semjon Semjonowitsch Podsekalnikow der Heißhunger auf Leberwurst. Doch der Versuch, heimlich nachts in der Küche ein Stück davon zu verdrücken, wird ihm von seiner Frau als Versuch ausgelegt, aus Scham über seine Erwerbslosigkeit nachts heimlich Selbstmord zu begehen. Während Maria panisch Schwiegermutter und Nachbarn mobilisiert, beginnt Semjon die Idee mit dem Selbstmord zu gefallen: Damit wird er seiner Frau eine gehörige Lektion erteilen!

Die Sache bleibt nicht lange eine familieninterne Angelegenheit. Schon bald stehen Vertreter verschiedenster Interessensgruppen auf der Matte, die Semjons nunmehr vollmundig angekündigten Freitod als Märtyrertod für ihre Sache vereinnahmen wollen: „In unseren Zeiten“, sagt der Repräsentant der Intelligenzija, „kann nur ein Toter aussprechen, was ein Lebender denkt.“ Deshalb soll Semjon sein Leben wahlweise für eine Machtbeteiligung der Intellektuellen, die orthodoxen Kirchen, die Wurstindustrie oder einfach zu Ehren von Cleopatra lassen, die auf diese Weise ihre Chancen bei einem gewissen Oleg erhöhen will.

Die Aussicht, nach seinem baldigen Ableben zum Nationalhelden aufzusteigen, schmeichelt dem armen Semjon, der sich einverstanden erklärt.
Das Problem ist nur: Semjon ist ein Feigling. Allein schon die nötige Waffe aufzutreiben, bereitet ihm ernste Schwierigkeiten, ganz zu schweigen davon, dieselbe auf Kopf oder Herz zu richten. Und so kommt es, wie es nicht kommen sollte: Die üppige Abschiedsfeier ist gefeiert, die ersten Kondolenzkränze treffen ein, der Sarg ist auch schon da, doch Semjon ist immer noch nicht tot.

Stanislawski brach angeblich eine Probe des „Selbstmörders“ wegen eines Lachkrampfes ab, Gorki nannte ihn den neuen Gogol, sein Schreiben hat den anarchischen Witz eines Bulgakow oder Charms: Nikolaj R. Erdmann will immer wieder neu entdeckt werden.

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