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Čapek, Karel / Voima, Soeren

Der Krieg mit den Molchen

Sprechtheater
Schauspiel, Farce

Bstnr/Signatur: 9841

In TTX seit: 19.01.2023

Ein Sensationsfund: Diese Gattung Molch galt als längst ausgestorben und nun entdeckt Käpt'n van Toch zufällig einige dieser wertvollen Exemplare im Meer. Sie sind extrem lernfähig und scheinen einigermaßen intelligent. Erst verhelfen sie den Menschen zu Perlen und damit zu Reichtum. Dafür werden die Molche gehegt, genährt, gehätschelt, um sich vermehren zu können. Sie erlernen den aufrechten Gang und sogar die menschliche Sprache. Nach und nach erkennt der ausbeutende Mensch einen noch größeren, wirtschaftlichen Nutzen in ihnen: eine billige und schier unerschöpfliche Arbeitskraft. Gut bewässert kann der Molch ganze 26 Stunden arbeiten, ohne Pause. Alle Gliedmaßen können ihm entfernt werden, diese wachsen einfach nach – ein resilienter Arbeitnehmer, wie aus dem kapitalistischen Lehrbuch. Fleißig wird am Lurch experimentiert und dieser optimiert. Am Ende der durch Menschenhand vorangetriebenen Schöpfung steht ein Arbeiter des Meeres, einsetzbar für alle gefährlichen Arbeits- oder gar Kriegseinsätze. Eine wahre Kampfmaschine. Der Molch verdankt dem Menschen alles: Arbeit, Bildung, Kultur, Wissen und Waffen. Doch was ist der Dank?
Als sich diese ins Millionenfache vermehrte Spezies schließlich verselbständigt und unter Wasser eigene Städte samt Hochkultur aufbaut, wendet sich das Blatt gegen die Menschheit selbst. Denn der Molch benötigt mehr Platz und sorgt für neuen Lebensraum, indem er ganze Kontinente aus dem Weg sprengt. Der Ozean als geografische Begrenzung ist für immer gefallen. Der Menschheit steht das Wasser wortwörtlich bis zum Hals, die Erdrinde birst und das Zeitalter des Molches wird ausgerufen. Die Natur hat sich ihren Platz zurückerobert.

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