Online
(Wink)
Sprechtheater
Jugend
Übersetzer:in(nen): René Braun
Werkangaben: Stück
Originalsprache: Englisch
Dekorationshinweis:
1 Dekoration
Besetzung:
2H
Dauer:
abendfüllend
Aufführungsgeschichte:
UA: 10.3.2015, Theatre 503, London
Frei zur DSE
In TTX seit: 18.11.2015
Was diese aber nicht wissen: John ist mindestens genauso orientierungslos wie sie und fühlt sich gefangen in einer Endlosschleife von Unterricht, Korrigieren und sinnentleerten Abenden vor dem Rechner oder dem Fernseher – dabei ist er voller Nostalgie nach seinem Unileben, als alles noch möglich schien und noch nicht eine kleine, miese Affäre den einzigen Kick im Alltag darstellte.
Als der 16-jährige Mark, der sich seit dem Tod seines Vaters nirgendwo mehr richtig zugehörig fühlt, eines Abends den bewunderten Lehrer googelt, die für alle sichtbare Facebook-Seite von dessen Freundin Claire entdeckt und sich durch Unmengen an privaten Fotos klickt, verschwimmen bald die Grenzen von Online- und Offline-Welt und die Leben von John und Mark geraten immer mehr auf Kollisionskurs...
"Aber das bin nicht ich da am Strand, das ist Mr. Martin, der Typ Mann, der eine Frau wie Claire kriegt, der ein anständiges Leben hat und ein Haus und alles, was du dir wünschen kannst. Also erstell ich ein Profil, ein ganz neues Profil.
Ich bin Tim Walker, achtundzwanzig und ich arbeite bei Lloyds. Ich streife durch Google Bilder und bau mir ein Leben zusammen, Urlaube, Autos, Picknicks, Strände, Tennis Matches, Cocktail-Bars, Kneipen, Restaurants, Instagrams von schicken Mittagessen, Leute die lächeln, Selfies vor dem Spiegel, Brustmuskeln, Muskeln, straff, braun, gute Unterwäsche, noch bessere Hemden, nicht zu schick das ganze, ein bisschen East London Hipster. Ich hab keine Ahnung, warum ich das alles tue, vielleicht nur, weil ich kann. Dann schicke ich Claire eine Freundschaftsanfrage und warte auf ihre Bestätigung."
Zwei ineinander verschränkte Monologe, gesteigert zu einem bösen und tieftraurigen Finale, das einen verstört zurücklässt. Ein Stück, das gängige Vorstellungen von Männlichkeit, Erfolg und Erwachsensein in Frage stellt – und die familiären und gesellschaftlichen Erschütterungen nachzeichnet, die die Formbarkeit von virtuellen Identitäten und Doppelleben im Netz mit sich bringen.
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