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Marthaler, Christoph / Viebrock, Anna

Riesenbutzbach. Eine Dauerkolonie

Sprechtheater
Schauspiel

Aufführungsgeschichte:
UA: 10.5.2009, Wiener Festwochen

In TTX seit: 04.05.2010

Christoph Marthaler und Anna Viebrock beschäftigen sich in diesem Projekt mit den Ängsten, Obsessionen und der paranoiden Besitzstandswahrung der mitteleuropäischen Spätmenschen. Noch einmal dürfen wir einen Blick auf unsere vergangene Konsumkultur werfen, in ihrer Minimalausgabe Riesenbutzbach. Das Riesenbutzbach ist ein Familieneigenheim, eine Firma, eine Bank, eine Shoppingmall, ein Schlaflager, enthält also alles gleichzeitig, was der Mitteleuropäer hat oder braucht, zuzüglich einiger absonderlicher Garagen. Es wird beständig von Sicherheitsexperten geprüft und ist mit Alarmanlagen, Sicherheitsschleusen, Beobachtungskameras ausgerüstet. Ein Familienvater beobachtet durch eine Kamera seine Frau beim Aufräumen. Da niemand so genau weiß, was zu schützen oder zu bewachen ist, beobachten und bespitzeln sich alle Bewohner untereinander. Hierarchien sind ausgeprägt und werden durch Intrigen stabilisiert. Die Hinterbringer haben eine eigene Firma gegründet. (Die Hinterbringer stehen Schlange, um kund zu tun, was wer über wen gesagt hat.) Geschützt werden materieller Reichtum und Privilegien. In ihren Albträumen haben sie schon alles verloren. Die Angst würde jeden zum Befürworter schrecklicher Verbrechen machen. Die Bewohner des Riesenbutzbach halten sich für Repräsentanten einer wichtigen Kultur. Der Abend hinterfragt die Basis und die Praxis dieser Kultur.

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