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Dürrenmatt, Friedrich

Play Strindberg

Sprechtheater
Schauspiel

Werkangaben: August Strindbergs "Totentanz" arrangiert von Friedrich Dürrenmatt
Besetzung: 1D, 2H

Bstnr/Signatur: 78
Rechtevertretung: Deutschland
Dauer: abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
UA: 08.02.1969, Stadttheater Basel

In TTX seit: 24.02.2007

"Du bist feige, du bist immer feige gewesen und du wirst immer feige sein." Die Ehe von Alice und Edgar befindet sich seit jeher im finalen Krisenstadium und lässt keinen Ausweg offen. Nun stehen sie kurz vor der silbernen Hochzeit; was Edgar feiern würde, bezeichnet Alice als "fünfundzwanzigjähriges Elend". Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gleichermaßen verseucht von Missgunst und dem permanenten Gefühl, der andere habe das eigene Leben verhindert. Schließlich macht sich auch das letzte Dienstmädchen aus dem Staub und Alice, einst vermeintlich berühmte Schauspielerin, sowie ihr Gatte bleiben resigniert und einsam zurück. Das Musikkorps spielt zum Fest beim Arzt in der Nachbarschaft auf. Außer Alice und Edgar sind alle eingeladen.

Bis Kurt auftaucht. Endlich Besuch. Besuch hat sie früher glücklich gemacht. Kurt, Alices Vetter, hat sie damals verkuppelt und ist heute noch stolz darauf. "Hauptsache, eure Ehe hält." Die vernichtende Bilanz seines Werkes wird offensichtlich, jeder versucht sich die Anwesenheit des Besuchs im Kampf gegen den anderen zunutze zu machen. Edgar täuscht einen Ohnmachtsanfall vor, woraufhin Alice sofort mit Kurt ins Bett springt. Der spätere Zusammenbruch Edgars halten sie sodann für bloßes Getue. Als nach drei Tagen die Abreise naht, bedankt sich Kurt für den Einblick in die kleine Welt, denn in der großen Welt, in der er lebe, gehe es "in keiner Weise schlechter zu: nur die Dimensionen sind anders." Dem seit seinem Zusammenbruch gelähmten Edgar füttert Alice Haferschleim und verspricht jetzt, wo alle Optionen abgereist sind: "Ich harre treulich dein."

"Play Strindberg" ist Dürrenmatts erfolgreichste Bearbeitung, sie entstand während seiner kurzen Zeit als Co-Direktor am Theater Basel. Dürrenmatt wollte zunächst von Strindbergs "Totentanz" eine Strichfassung erstellen, befand das Werk aber zu inbrünstig und zu wortreich. In seiner Adaption der Strindbergschen Ehetragödie verknappt Dürrenmatt die Dialoge auf ihre Essenz und beschreibt die Konstellation, nicht wie Strindberg aus der Perspektive des zu Tode gequälten Ehemannes, sondern als Komödienschreiber aus ironischer Überlegenheit. Die boshaften, prägnanten Dialoge unterteilt Dürrenmatt in die zwölf Runden eines Boxkampfes.

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