Kistemann-Grashof, Annemarie (Autor:in)
Wer die Geschichte schreibt
Vier Szenen mit Musik über die Kindertransporte von Deutschland nach England während des Zeitraums 1938/39
Musiktheater
mit Musik, Schauspiel, Tragödie
Besetzungshinweis: Chronist
Kinder: Simon, Sarah, Rebecca
Vater und Mutter der Kinder
ein deutscher Uniformierter
Mary, eine junge Engländerin
George, ihr Mann
eine Dame, ein Paar, ein Mann (mögliche Gasteltern)
ein Chor
Instrumentierung: Band, Playback, Chor
Zusatzinformation: Das Musiktheaterstück umfasst eine kurze Darstellung der Aktion „Refugee Children Movement“, durch die während des Zeitraumes 2. Dezember 1938 bis 1. September 1939 etwa 10.000 jüdische Kinder vor dem Zugriff der Nationalsozialisten gerettet wurden.
Bstnr/Signatur: wer-die-geschichte-schreibt/
Dauer:
abendfüllend
Aufführungsgeschichte:
UA: 09.07.2015 in St Anne’s Catholic School, Southampton, UK
DE: 01. und 02.11.2015 in Berlin, Humboldt-Universität
In TTX seit: 11.04.2025
Das Stück beschreibt die zunehmend bedrückende Lage in Deutschland, den Abschied der Kinder von Vater und Mutter unter dem schikanösen Reglement eines deutschen Uniformierten, ihre Reise auf dem Schiff, die geprägt ist von Sorgen um die daheim
Gebliebenen, von Angst, von Unbehagen einerseits und andererseits von dem ermutigenden Zuspruch Marys, während Hoffnungen und Wünsche der Eltern die Geschwister begleiten.
Die letzte Szene zeigt, dass die Aufnahme der Kinder am Zielort seinerzeit nicht immer selbstverständlich und uneingeschränkt erfolgte, sondern oft verbunden war mitbestimmten Vorstellungen und Bedingungen der Gasteltern. Gleichzeitig soll aber auch deutlich werden, dass es immer wieder Menschen gab, die sich voller Idealismus dafür engagierten, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln den verstörten und verängstigten Opfern – in diesem Fall den drei Kindern – den Schmerz über den erlebten Heimatverlust zu erleichtern.
Die einzelnen Szenen werden umrahmt durch einen Chronisten, der einen informierenden Überblick über die geschichtlichen Zusammenhänge gibt.
Die musikalischen Partien enthalten den Versuch, Gedanken und Gefühle der Betroffenen auf eine Ebene zu übertragen, die für denjenigen, der sich mit der Thematik befasst größere Unmittelbarkeit bei gleichzeitiger Distanz ermöglicht.
Inhaltliches Anliegen des Stückes ist es unter anderem, die Aufmerksamkeit auf jene Menschen zu lenken, die – wie Mary – ohne großes Aufhebens und mit kleiner Geste zur rechten Zeit das Richtige tun.
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