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Skiba, Elmar

Beschränkte Gesellschaft
(Beschränkte Gesellschaft)

Sprechtheater
Schauspiel

Besetzung: 2D, 5H
Besetzungshinweis: Zecke - Prototyp des Rechtsradikalen. Abneigung gegen alles, was in seinen Augen schwach ist. Extrem ausländerfeindlich. Trägt Bomberjacke, Springerstiefei und Armeehose, die von kriegsordengeschmückten Hosenträgern gehalten wird. Berufs- und arbeitslos. Selbsternannter „Führer" der AiA (Ausländer ins Ausland), einer braunen Aktions-Gruppe, die sich aus fünf Mitgliedern zusammensetzt und u.a. die NSU-Morde bejubelt. (30-35 J.)

Man Usch - Stammt aus einer inzwischen sesshaften Sinti-Familie, ist vollkommen integriert aber auch stolz auf seine Herkunft. Verdient seinen Lebensunterhalt als Fotograf. (30-35 J.

Pia - Besitzerin der Kneipe „Pias Pinte", Treffpunkt der AiA. Außerdem finden dort einmal im Monat intime Partys für tolerante Menschen statt, darunter auch Ausländer. Tritt zunächst couragiert auf, bis sie selbst Opfer wird. (35-40 J.)

Yvonne Zündler - Naive Frau eines einflussreichen Fabrikanten. Organisiert die Sex-Treffs und zwitschert gerne einen. (Um die 50 J.)

Manko, Ede, Fips - Einfältige Sprücheklopfer in schmuddeligen Militärklamotten, denen Gewalt willkommen ist Mitbegründer der AiA und Zecke total hörig. (20-25 i.)

Zusatzinformation: Reality Theater, gnadenlos direktes Theaterstück über Neonazi Terror
Bstnr/Signatur: theatertext/beschraenkte-gesellschaft/
Dauer: 100 min, abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
Uraufführung: Spielzeit 1994/95 Koblenzer Stadttheater
Deutsche Erstaufführung: Spielzeit 1994/95 Koblenzer Stadttheater

In TTX seit: 09.07.2013

„Pias Pinte" ist Treffpunkt merkwürdiger Gestalten. Zecke hat sich dort als Anführer der AiA, der Aktion Ausländer ins Ausland, breit gemacht. Mit gewaltstimulierenden Hetz- und Hass- Sprüchen peitscht er die schwelende Aggression gegen alles Nichtdeutsche hoch zur explosiven Mischungaus pseudo-arischen Verirrungen und der vermeintlichen Bedrohung durch alles Fremde, vor der sich zu schützen jedes Mittel legitim erscheint. Zecke jongliert mit wüster Polemik und gießt diese braune Brühe in den staunenden Kreis hündisch ergebener Mitläufer, die sich mit Nazi-Parolen gegenseitig in Stimmung bringen. Geradezu enthusiastisch verfolgen sie deshalb auch die „Heldentaten der NSU", deren Mitglieder weit über ein Jahrzehnt unentdeckt morden konnten: Acht türkische und ein griechischer Mitbürger sowie eine deutsche Polizistin waren die Opfer; allesamt unbescholten und wehrlos. Im Nebenzimmer von „Pias Pinte" trifft sich außerdem einmal im Monat eine zweideutige Gesellschaft zur eindeutigen Triebabfuhr, was die Bombe langsam aber stetig mit Sprengstoff füllt. Und als ausgerechnet noch ein Sinti die Szene betritt, ist die Explosion nicht mehr zu vermeiden …

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