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Korherr, Helmut

Sandrock.Schnitzler.Salten.
Die Diva und ihre Dichter

Sprechtheater
Komödie

Dekorationshinweis: Boudoir und Schlafgemach von Adele Sandrock Empfangszimmer von Arthur Schnitzler im Freien (Esplanade von Ischl, Prater Hauptallee) Zeitraum: 1893 bis 1895
Besetzung: 2D, 2H
Besetzungshinweis: Mutter Sandrock (geboren 1834)
Adele Sandrock (geboren 1863)
Arthur Schnitzler (geboren 1862)
Felix Salten (geboren 1869)

Zusatzinformation: Die Tendenz des Stückes ist vorwiegend heiter. Das ergibt sich für den Zuschauer durch die, manchmal stark übertriebenen, Gefühlsausbrüche der Diva, das zeitweise ziemlich neurotische Verhalten von Arthur Schnitzler - und nicht zuletzt durch das alkoholgesteuerte Agieren von Mutter Sandrock, welches echte Situationskomik hervorruft.
Bstnr/Signatur: sandrock-schnitzler-salten/
Dauer: abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
UA: Oktober 2019, Wien
Frei zur DE

In TTX seit: 16.11.2022

Das Stück spielt in der Zeit von der Annahme des Schnitzler-Stückes “Das Märchen” am Volkstheater (1893) bis zur Premiere von “Liebelei” am Burgtheater (1895).

Den Dichter fasziniert am meisten das Spiel der Diva. Im Theater wirkt sie besonders durch ihre leisen Töne. Auf der Bühne macht sie Pausen beim Sprechen, da bringen ihre geschmeidigen Bewegungen den ganzen Körper zur Aussage. Oft drückt sie bloß durch Blicke und Gesten starke Gefühle aus. Privat redet die Sandrock allerdings viel, laut und schnell; sie ist fahrig und nervös. Was ihr durch den Kopf schießt, muss gleich über die Lippen – auch wenn sie das hernach immer wieder bereut.

Im Übrigen ist ganz Wien gespannt, wie der Dichter und die Diva miteinander auskommen werden. Seit den Proben zum Schnitzler-Stück “Das Märchen” sind beide Stadtgespräch. Das trägt natürlich zur Popularität des Autors bei. Er hat der Sandrock viel zu verdanken – und die Diva lässt ihn das auch spüren. Sie ist sich durchaus ihrer Bedeutung bewusst. Ihre Launen bringen den Dichter manchmal an den Rand der Verzweiflung.

Einmal hebt ihn Adele in den Himmel, kurz darauf verdammt sie ihn in die Hölle. Sie bevorzugt die ‘grandiose Szene’ und ‘Fortissimo-Auftritte’. Sie ist in einer ständigen Zwickmühle der Gefühle. Und da auch Schnitzler ein ‘Gewohnheitsquäler’ ist, nimmt die erotische Geschichte zwischen der berühmten Burgschauspielerin und dem begabtesten Dichter des ‘jungen Wien’ seinen unausweichlichen Gang, und die Zänkereien werden immer mehr zu sich verselbständigenden Bravourarien. Bis die Sandrock schreit: “Du hältst dich für einen Autor! Köstlich! Ein Lustknabe bist du! Kein Autor! Lass dir das gesagt sein!”

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