Theatertexte

Bad Pyrmont, irgendwann in diesen Tagen. In einem Sanatorium für kleinere und größere seelische Probleme taucht Ulrich auf, ein Mann, der alles daran setzt den dort behandelnden und behandelten Frauen den Kopf zu verdrehen. Er ist charmant und dreist zugleich, er ist liebevoll und aufdringlich, er ist elegant und penetrant, er wirkt großzügig und gierig. Mit Fantasie, Eloquenz und bewährten Floskeln arbeitet der Sanatoriums-Casanova die Kliniken ab und hat bislang noch jede herumgekriegt. Ein Spiel mit dem Feuer, bei dem sich die Damen die Klinke in die Hand geben.
Schwester Isabel bekommt vom „Kapitän'' seit zehn Jahren eine Schiffsreise versprochen. Bei Alice hat er als Banker manche Pläne, wie er ihr Erspartes sicher anlegen kann. Aber auch für Edith findet Ulrich noch Zeit, die er als Architekt und Erfinder der "wassergetragenen Säulenfundamente" problemlos erübrigen kann - ebenfalls natürlich eine todsichere Anlagestrategie. Es kommt, wie es kommen muss, die Frauen entdecken den Betrug und wollen dem Schwerenöter eine Lektion erteilen. Gut, dass es Oda gibt, die erst kürzlich in die Klinik einzog und einen Plan ausheckt, der Ulrich die Faxen austreiben soll.

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