Theatertexte

Douglas Zweig, Literaturprofessor mit wenig erfolgreichen Ambitionen als Romanautor, hat eine Ehefrau, Lily. Sie ist ihm intellektuell gewachsen, unterstützt ihn, ist seine beste Freundin und Vertraute – nur im Bett ist nach so vielen Ehejahren nicht mehr viel los. Rex Franklin produziert ebenso niveaulose wie einträgliche Bestseller und betrügt regelmäßig seine Frau Violet, die insgeheim für Douglas schwärmt und (vielleicht als Einzige) seine verquasten Romane liebt. Die beiden Ehepaare mögen sich nicht besonders, laden einander aber höflichkeitshalber ein. Als Violet ihm ihre Liebe beichtet, kann Douglas der Versuchung nicht widerstehen. Lily nimmt Rache, indem sie auf Rex’ Avancen eingeht. Der zweimal doppelte Seitensprung, der hier wie komplizierte Balzrituale oder ein Barocktanz wirkt, kompliziert durch Douglas’ moralische Reflexionen und Selbstvorwürfe, wird zusätzlich garniert mit verschiedenen Eskapaden der Männer, die den Verlockungen der Jugend in Gestalt verschiedener junger Mädchen erliegen. Wiltse entlarvt seine Protagonisten als armselig triebgesteuerte Gestalten, indem er sie ihre geheimsten Gedanken aussprechen lässt, konventionellen Smalltalk deutlich als solchen kennzeichnet und in abstrakt choreographierten Sex-Szenen die Lächerlichkeit all ihrer Bemühungen anschaulich macht.

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