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Erdmann, Nikolaj R.

Das Mandat *
(Mandat)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Gampert, Ingeborg

Werkangaben: Stück in 3 Akten
Dekorationshinweis: 2 Dekorationen
Besetzung: 7D, 10H
Besetzungshinweis: auch möglich mit 10 D, 18 H

Bstnr/Signatur: 296

In TTX seit: 27.03.2003

Moskau in den frühen 20er Jahren: die Frühphase der Sowjetunion, der Kommunismus ist überall. Nur im Hause Gulatschkin nicht. Sohn Pawel hat zwar das Gymnasium nicht geschafft, doch die Revolution hat er durchschaut: Von den Kommunisten ist nichts Gutes zu erwarten. Allerdings soll seine Schwester Warwara an den Sohn des Kaufmanns Smetanitsch verheiratet werden, der sein Vermögen nach dem Untergang des Zarenreichs zwar behalten durfte, nun aber zum Alibi einen waschechten Vorzeigekommunisten im Hause braucht. Dafür kommt nur Pawel in Frage.

Doch wie wird man auf die Schnelle ein waschechter Kommunist? Man braucht einen Eintrag in das Parteibuch, ein „Mandat“. Also müssen schleunigst ranghohe Parteimitglieder ins Haus der Gulatschkins geladen und von Pawels glorreichen Leistungen im Klassenkampf überzeugt werden. Pawels Inszenierung ist eigentlich auch nahezu wasserdicht: Schwester Warwara leiht ein paar Proletarier von der Straße aus, die als Familienmitglieder ausgegeben werden, Mutter Nadjeschda kocht ausnahmsweise den geschmacksfreien „Volksküchenfraß“, und an der Wand hängt ein Porträt des guten Karl Marx.

Aber das Abendessen verläuft ein wenig anders als geplant: Erst taucht ein Kleid der ehemaligen Zarin auf, dann wird Küchenhilfe Anastasia darin für deren Tochter Anastasia Nikolajewna gehalten, wodurch Smetanitsch die Stunde der Rückkehr der Adelsfamilie gekommen sieht und eilig in zaristische Banknoten investiert. Als dann auch noch Nachbar Iwanowitsch wegen Ruhestörung die Polizei ruft, ist im Hause Gulatschkin die Konterrevolution bereits voll im Gange…

Eine leichtfüßige Gesellschaftssatire, in der Erdmann die ideologische Vereinnahmung des Einzelnen in totalitären Systemen aufs Korn nimmt: Am Ende der Verwechslungskomödie ist völlig ungewiss, wer eigentlich waschechter Kommunist ist, und wer nicht. Nach der Uraufführung 1925 wurde Erdmann von den sowjetischen Bühnen verbannt.

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