Theatertexte

"Der melancholisch zynische Dorfschullehrer Platonov, verheiratet mit der fügsamen Sasa, nimmt die Liebe der Frauen an, ohne sie zu erwidern, weil er zu schwach ist, ihnen zu widerstehen: der jungen Gutsbesitzerin Marja Grekova, die ihm alles verzeiht, wenn sie ihn nur verzückt betrachten darf; der heruntergekommenen, lebensgierigen Generalswitwe Anna Vojniceva, die von der Liebe nicht Abschied nehmen kann; der zarten Sofja, die ihn ernsthaft liebt und ihn schließlich auf dem Sofa erschießt, auf dem er über neue Verlegenheitslösungen nachdenkt. Ein Reigen tragikomischer Figuren um einen tragikomischen Dorf-Don-Juan wider Willen. Er sieht seine Nichtsnutzigkeit ein, hat aber nicht die Kraft, nach seinen Einsichten zu leben. Er ist ein melancholischer, todessüchtiger Zyniker, der von einem sinnvollen Leben der Arbeit und der Güte träumt, angeekelt von seiner Umgebung, zu der er, voller Selbstmitleid, doch gehört: eine zerbröckelnde, todgeweihte Welt." (Georg Hensel/Spielplan)

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