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Racine, Jean

Phädra
von Jean Racine / Übersetzung in Versen von Simon Werle
(Phèdre et Hippolyte)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Werle, Simon

Originalsprache: Französisch
Besetzung: 5D, 3H

Bstnr/Signatur: 465

Aufführungsgeschichte:
UA der Übersetzung: Münchner Kammerspiele, 28.03.1987. R: Alexander Lang

In TTX seit: 12.11.2012

Eine brennende, verzehrende Liebe steht am Beginn der Geschichte, die von Verleumdung, Rache, Mord und überschäumenden Gefühlen erzählt. Phädra, Frau des Königs von Athen, ist verliebt in ihren Stiefsohn Hippolytos. Als sie erfährt, dass ihr Mann in der Fremde gestorben ist, gesteht sie dem Sohn diese verbotene Leidenschaft. Hippolytos aber weist sie zurück, seine Liebe gehört Aricia. Eine verbotene Liebe auch dies, denn Aricia besitzt Ansprüche auf den Thron und wird deshalb von Hippolytos’ Vater gefangen gehalten. Doch die Schraube dreht sich weiter, der tot geglaubte Vater und Ehemann kehrt zurück: Ein Feldzug der Vergeltung und des Sterbens beginnt.

Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Simon Werle den Celan-Preis, "weil seine Übertragung Racinescher Theaterstücke, die seit Lessing im deutschsprachigen Raum für nahezu unübersetzbar und unaufführbar galten, in eine angemessene deutsche Tragödiensprache hohe Maßstäbe setzt" (aus der Begründung der Jury).

"Eine auf der Bühne lebensfähige deutsche Übertragung Racines muss darauf verzichten, in der sprachlichen Gestaltung die spezifische Regelhaftigkeit der französischen Klassik nachzubilden: der Alexandriner gerät in der akzentuierenden Metrik des Deutschen zu einer Zwangsjacke des Verses, die Verwendung des Paarreims streift gar zu schnell die Zone unfreiwilliger Parodie. In der hier vorliegenden deutschen Fassung der PHÄDRA tritt an die Stelle des Alexandriners ein vorwiegend jambischer, zwischen zehn und vierzehn Silben zählender Vers, der eher durch den Rhythmus als durch ein starres metrisches Schema geprägt ist. Die Flexibilität des Metrums und der Zäsuren ermöglicht es, in gebundener Rede eine Vielfalt von situationsunabhängigen Spannungsbögen zu schaffen, ohne durch formale Zwänge in die Künstelei archaisierender Sprachdressur zu verfallen. Dabei bedeutet die Lockerung des metrischen Schemas keinerlei Öffnung gegenüber (pseudo)poetischer Willkür; sie liefert vielmehr den unabdingbaren Freiraum, in dem sich in ihrer eigenen sprachlichen Konsequenz die Individualität der Übertragung entfalten kann, und die Chance, bei wortgetreuer Wiedergabe des Originals eine unmittelbare Evidenz des deutschen Höreindrucks zu erreichen." (Simon Werle)

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