<
Lesage, Alain-René

Turcaret oder Der Financier
von Alain-René Lesage / Aus dem Französischen von Gerda Scheffel
(Turcaret ou Le financier)

Sprechtheater
Komödie, Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Scheffel, Gerda

Werkangaben: Prosakomödie in fünf Akten.
Originalsprache: Französisch
Besetzung: 5D, 8H

Bstnr/Signatur: 348

Aufführungsgeschichte:
UA der Übersetzung: Theater der Stadt Bonn, 19.4.1979. R: Helmut Polixa

In TTX seit: 12.11.2012

Gegen Ende der Herrschaft Ludwig XIV., in der Adel wie Bürgertum vor allem ihrem Vergnügen nachjagten, verfügten die Geldverleiher über beträchtliche Macht. Gegen hohe Zinsen halfen sie manchem, der sein Geld am Spieltisch durchgebracht hatte, aus der Klemme. Sie waren die eigentlichen Nutznießer dieser an Ausschweifungen reichen Zeit.
In Lesages Prosakomödie wird einer dieser Finanziers, Turcaret, überm Ausplündern anderer selbst ausgeplündert: von einer jungen, nicht ganz waschechten Baronin, die ihrerseits von einem jungen Chevalier ausgenommen wird. Auch das Dienerpaar Frontin und Lisette hält beim Schröpfen der Herrschaft wacker mit. Die beiden werden am Ende der vielen Verwicklungen als einzige wirklich profitiert haben. Frontin kann zu guter Letzt triumphieren: "Monsieur Turcaret hat ausgespielt. Jetzt fängt meine Herrschaft an."
Lesage hatte erhebliche Schwierigkeiten, eine Aufführung seines Stückes durchzusetzen, da die Theaterleute sich vor der Macht der angegriffenen Finanzwelt fürchteten. Auch vom König, der wegen seines chronischen Geldmangels von ihr abhängig war, kam keine Unterstützung. So schlug das Stück erst 21 Jahre nach seiner Uraufführung, 1730, richtig durch und bekam in Frankreich seinen Erfolg, der sich bis in unsere Tage immer wieder einstellte - zuletzt u.a. bei einer Inszenierung von Luc Bondy, der über den TURCARET bemerkt:
"Dies ist ein Stück über Geld, in einer trockenen, sehr modernen lakonischen Sprache. Ich finde es eine Schande, dass es in Frankreich, wo es so viele Finanzskandale wie den mit Elf-Aquitaine gibt, keinem Dramatiker gelingt, ein Stück zu schreiben, das nicht gleich ein Fernsehdrehbuch wird. Warum behandelt niemand diese Themen? So ist man gezwungen, auf Lesage zurückzugreifen, um eine Geschichte über die Sexualität des Geldes zu erzählen: nicht über Sex und Geld, sondern über die Sexualität des Geldes."

Wenn Sie sich als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.


Vertrieb:

Verlag der Autoren GmbH & Co. KG
Taunusstraße 19
60329 Frankfurt am Main
Telefon: 069-23 85 74 - 20 (Theater), -30 (Medien)
Telefax: 069- 24 27 76 44
theater@verlagderautoren.de
www.verlagderautoren.de
Mitglied im VDB

Verlagsportrait auf theatertexte.de
Bezugsbedingungen des Verlags

Dramaturgie/Lektorat: Thomas Maagh, Annette Reschke, Christoph Zabel

Aufführungsrechte: Charlotte Brombach

Abweichender (Sub-)Vertrieb:

Für Amateurtheater in Österreich:

Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. GmbH
Am Gestade 5 / 2
AT 1010 Wien
Telefon: 0043-1-535 52 22
Telefax: 0043-1-535 52 22 89
office@kaiserverlag.at
kaiserverlag.at