Küspert, Konstantin
europa verteidigen
Sprechtheater
Schauspiel
Besetzung:
2D,
3H
Besetzungshinweis: Besetzung variabel
Aufführungsgeschichte:
UA: 9.10.2016, ETA Hoffmann Theater Bamberg. Regie: Cilli Drexel
In TTX seit: 27.10.2016
Europa heißt das schöne Mädchen, das vom Göttervater Zeus aus dem Libanon über das Meer entführt und am Strand von Kreta brutal geschändet wird und der Aphrodite angesichts von Europas Hoffnungslosigkeit eine große Zukunft voraussagt: »Glaub an die Zukunft, an Sicherheit, an das Ende von Gewalt.« Konstantin Küspert vereint in europa verteidigen drei Erzählstränge: Mythologie, Monologe von Zeitgenossen im Hier und Jetzt sowie Schlaglichter kriegerischer Auseinandersetzungen und der Dämonisierung von Fremden aus der europäischen Historie vom Heiligen Römischen Reich bis zu einer nur leicht in die Zukunft projizierten Zeit, in der eine Militärflotte unter europäischer Flagge Flüchtlingsboote im Mittelmeer versenkt.
Fünf »Zeitgenossen« stehen bei Küspert auf der Bühne, sind Sprecher für unterschiedliche Positionen und Generationen: Heinrich, der als junger Mann einzogen wurde für den Dienst als Soldat im Zweiten Weltkrieg, weiß genau, was er von der EU halten soll. Er, der 96jährige Greis, findet sie »großartig«: »sein sohn musste nicht töten, wurde nicht getötet, weil ein beispielloses multilaterales abkommen gegenseitige sicherheit und wohnstand in europa garantiert. Und heinrich träumt jetzt wieder oft vom krieg.« Die jüngeren Sprecher in Küsperts Stück dagegen sind sich ihrer Position nicht mehr ganz so sicher.
Küspert eröffnet im Wechselspiel zwischen seinen unterschiedlichen Erzählverfahren, die sich aus Dokumentarischem, aus historischem Material, der mythologischen Geschichtsschreibung speist, ein reizvolles Spiel: Er eröffnet einen gedanklichen Raum, umkreist die europäische Idee, formuliert Fragen angesichts einer Gegenwart, die Europa als Gemeinschaft auf den Prüfstand stellt.
Fünf »Zeitgenossen« stehen bei Küspert auf der Bühne, sind Sprecher für unterschiedliche Positionen und Generationen: Heinrich, der als junger Mann einzogen wurde für den Dienst als Soldat im Zweiten Weltkrieg, weiß genau, was er von der EU halten soll. Er, der 96jährige Greis, findet sie »großartig«: »sein sohn musste nicht töten, wurde nicht getötet, weil ein beispielloses multilaterales abkommen gegenseitige sicherheit und wohnstand in europa garantiert. Und heinrich träumt jetzt wieder oft vom krieg.« Die jüngeren Sprecher in Küsperts Stück dagegen sind sich ihrer Position nicht mehr ganz so sicher.
Küspert eröffnet im Wechselspiel zwischen seinen unterschiedlichen Erzählverfahren, die sich aus Dokumentarischem, aus historischem Material, der mythologischen Geschichtsschreibung speist, ein reizvolles Spiel: Er eröffnet einen gedanklichen Raum, umkreist die europäische Idee, formuliert Fragen angesichts einer Gegenwart, die Europa als Gemeinschaft auf den Prüfstand stellt.
Wenn Sie sich als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.
Vertrieb:
Torstraße 44
10119 Berlin
Telefon: 030 740744395
theater@suhrkamp.de
www.suhrkamptheater.de
Mitglied im VDB
Bezugsbedingungen des Verlags