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Ibsen, Henrik

Baumeister Solness
(Bygmester Solness)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Angelika Gundlach

Werkangaben: neue Übersetzung
Besetzung: 3D, 4H
Besetzungshinweis: Besetzung variabel

Aufführungsgeschichte:
Die Neuübersetzung ist frei zur UA

In TTX seit: 28.10.2020

Wenn ein erwachsener Mann ein fremdes Kind küsst, als Ausdruck seiner Zuneigung, ist das eine Grenzüberschreitung, ein Übergriff. Dieses unerhörte Ereignis kommt zehn Jahre später wie ein Boomerang zu Halvard Solness zurück. Hilde Wangel, mittlerweile eine junge Erwachsene, platzt unvermittelt in sein Leben und fordert die Einlösung des Versprechens, das er ihr mit dem Kuss gab: ihr eines Tages ein Königreich samt Schloss zu Füßen zu legen. Sie trifft ihn mitten in seiner Alterskrise. Den erfolgreichen Baumeister plagen im Zenit seines Lebens Versagensängste. Er sieht sich durch eifrige Kollegen der jungen Generation bedroht, obwohl ihn Ehrgeiz und Hybris bislang in schwindelerregende Höhen katapultierten. Zugleich aber fesselte ihn die eigene Höhenangst an den Boden der Tatsachen seines freudlosen Privatlebens: Die Ehe mit seiner Frau Aline ist in Schweigen über die gemeinsame Vergangenheit und den tragischen Tod ihrer Zwillinge erstickt. Beide leben in unüberbrückbarer Distanz zueinander. Der Einen Schmerz, ist für den Anderen eine glückliche Fügung: Den Brand ihres Elternhauses hat Aline nie verwunden. Für Solness war dieses Unglück der Beginn seiner Karriere. Jetzt aber fürchtet er, die beste Zeit seines Lebens schon hinter sich zu haben. Hildes Erscheinen erinnert ihn an sein altes Selbstbewusstsein. Berauscht von ihrer Jugendlichkeit, legt er seine Selbstzweifel ab und lässt sich zu einer finalen Mutprobe hinreißen.
Ein Drama in drei Akten über Höhenflüge und die darunterliegenden Abgründe, das Henrik Ibsen 1892 schrieb und das nichts an Aktualität eingebüßt hat, wenn es zeigt, wie selbstverständlich Einfluss und Ansehen Grenzüberschreitungen rechtfertigen.
Angelika Gundlach übersetzte dieses Drama des norwegischen Dramatikers 1979 zum ersten Mal ins Deutsche. Kurz vor ihrem Tod vollendete sie ihre Arbeit an der sprachlich modernisierten Neuübersetzung diese ist damit ein Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Übersetzerin.

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