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Hanns Eisler (Komponist:in)
Brecht, Bertolt (Autor:in)

Die Rundköpfe und die Spitzköpfe oder Reich und reich gesellt sich gern

Sprechtheater
mit Musik

Werkangaben: Ein Greuelmärchen

Publikation: edition suhrkamp 817, 1975 - GBA Band 4
Zusatzinformation: Fassung 1938

Aufführungsgeschichte:
DEA: Landestheater Hannover, 21.10.1962
Regie: Günther Fleckenstein

In TTX seit: 27.03.2001

Im Staat Jahoo ist Angelo Iberin der neue Hoffnungsträger. Vizekönig und Staatsrat haben ihm widerwillig die Geschäfte des bankrotten und völlig zerrütteten Staates übertragen, weil sie sich selbst nicht in der Lage sahen, für innere Stabilität zu sorgen. Überproduktion hatte zu Konflikten zwischen Pächtern und Pachtherren und zum Erstarken der revolutionären »Sichel« beigetragen. Der rücksichtslose Iberin soll nun für Ordnung sorgen. Seine Maßnahme zur vermeintlichen Beseitigung sozialer Ungleichheit besteht in der Abschaffung sozialer Unterscheidung durch arm und reich. Stattdessen wird die Bevölkerung nach physiognomischen Gegebenheiten in rundköpfige »Tschuchen« und spitzköpfige »Tschichen« eingeteilt. Die »Spitzköpfe« werden zur Gesundung des Volkskörpers verfolgt. Das Vorgehen findet vorläufig großen Zuspruch im Volk; gleichermaßen bei Kleinbürgertum wie Großkapital. Doch mit zunehmendem Terror durch Iberins Milizen brechen die Unruhen erneut aus. Brecht erarbeitete in den Jahren 1932/33 bzw. 1938 zwei Fassungen des Parabelstücks von den »Rundköpfen und den Spitzköpfen«, das er selbst als »Greuelmärchen« betitelte. Es spiegelt Aufstieg, Herrschaft und Machtmechanismen von Diktaturen im Allgemeinen und des Hitlerregimes im Besonderen aus Sicht dieser Jahre.

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