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Goerden, Elmar

Lessings Traum von Nathan dem Weisen

Sprechtheater
Schauspiel

Dekorationshinweis: Grunddekoration, 1 Dekoration
Besetzung: 3D, 7H

Publikation: edition suhrkamp theater 3424, 2002
Bstnr/Signatur: 101348

Aufführungsgeschichte:
UA: UA: Staatstheater Stuttgart 19.2.1999 Regie: Elmar Goerden

In TTX seit: 27.03.2001

»Was ist denn jetzt eigentlich das Problem?« fragt Lessing die Schauspielerin der Figur Daja aus Nathan der Weise. »Das Ende«, antwortet diese prompt. »›Unter allseitiger Umarmung fällt der Vorhang‹. Wer umarmt denn da wen?« Völlig überrascht gerät Lessing über diese Frage ins Stottern. »Alle alle. Oder was verstehst du unter allseitig?« Knapp 200 Jahre nach der Uraufführung des dramatischen Gedichts droht Lessings Traum von einem toleranten Nebeneinander unterschiedlicher Denk- und Lebensformen zum Alptraum zu werden. Die Figuren verlassen ihre vorgeschriebenen Rollen, um ihre eigene trostlose Geschichte weiterzuerzählen. Obendrein verwickeln sie ihren Schöpfer in unselige Diskussionen über die Wirkung und Verantwortung ihres Daseins und stellen sogar dessen Autorität in Frage.
Elmar Goerden fokussiert seine Lektüre des Nathan auf die Frage nach der religiösen bzw. der kulturellen Identität-nicht nur des Jüdischen. Angesichts der zunehmend kriegerischen Betonung ethnischer und kultureller Unterschiede ist die Frage heute aktueller denn je. Wer umarmt denn da wen? Wirklich alle alle? Die Juden die Juden, die Moslems die Moslems …? Elmar Goerden gelingt eine ebenso pointiert-witzige wie nachdenkliche Collage.

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