Theatertexte

Ingrid Lausunds Stück ist eine revuehafte Versuchsanordnung über die gezielten kleinen und großen Ablenkungsmanöver, die uns tagtäglich lähmende Zerstreuung bereiten. Fünf sympathische Stadtneurotiker, in denen sich typische heutige Befindlichkeiten widerspiegeln, haben sich in einem abgefeierten Aufenthaltsraum zusammengefunden, ohne jede andere Aufgabe, als sich und einander auszuhalten. Sie vertreiben sich und uns die Zeit und jede aufkommende Beunruhigung persönlicher und politischer Art - mit billigen Zaubertricks. Und das Erstaunliche ist: Es funktioniert. Kein Trick kann schlicht genug sein, um seine Wirkung zu entfalten. Natürlich durchschaut man alles sofort. Schließlich geben sich die Fünf nicht die geringste Mühe, ihre gezinkten Karten zu verbergen. Die eigentliche Frage dabei ist: Wer zieht den Fokus auf sich. - Schnipp ... ! Und so hat dann selbst ein überzeugend vorgetragenes persönliches Bekenntnis nicht die Spur einer Chance gegen eine parallel laufende Plüschkaninchennummer. Mitlachen als Verrat an der Sache.

Lausunds Zauberabend ist eine satirische und sehr komische Kampfansage an billige Politikinszenierungen und einhergehende Abstumpfungserscheinungen. Ein Stück, das sich auf regionale Zustände zuschneiden läßt und fünf fingerflinke Darsteller verlangt.

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