Euripides
Medea
Sprechtheater
Schauspiel
Übersetzer:in(nen): Ortkemper, Hubert
Publikation: insel taschenbuch 2755, 2001
Aufführungsgeschichte:
UA: Deutsches Theater Berlin 29.11.2006, Regie: Barbara Frey
In TTX seit: 01.11.2006
Was immer Medea in der Tragödie des Euripides Schreckliches plant, welche Flüche und Verwünschungen sie auch ausstößt – in einem Punkt stimmt ihr der Chor der Korintherinnen unbeirrbar zu: Sie ist eine Betrogene, und sie hat ein Recht auf Rache. Der Abenteurer Jason, der Medea sein Leben und seinen Ruhm verdankt, darf nicht - da mag er noch so viele Argumente für mehr soziale Sicherheit und die Zukunft der Kinder anführen - ins Bett einer jungen Prinzessin steigen und diese heiraten wollen. So einfach sehen das die Frauen. Und so einfach sieht das Medea, die aus weiter Ferne mit Jason gekommene Ausländerin. Im Racheakt – einem der grauenvollsten und folgenreichsten der Weltliteratur – wird sie wieder zur Zauberin, die sie war. Zum Entsetzen aller, die sie für assimiliert hielten.
In der erstmals auf dem Theater realisierten Neuübersetzung von Hubert Ortkemper erscheint Euripides’ Stück als ein schnörkelloses, psychologisch bis in feinste Details durchgearbeitetes Ehedrama.
»Euripides verkündet in seinen Tragödien keine Thesen, er stellt Fragen und er stellt in Frage. Das macht seine Stücke so zeitlos, denn es sind Fragen, die auch wir noch stellen müssen: die Beziehung von Mann und Frau, die Behandlung von Fremden, oder die angebliche Unvereinbarkeit von Glaube und Vernunft.
Die antike Tragödie war musikalisches Theater, die Musik war der Vers und sein Rhythmus, er musste nicht zusätzlich von einem Komponisten vertont werden. Wir haben heute ein anderes Verständnis von Musik und Dichtung, die musikalische Wirkung des antiken Verses lässt sich kaum in unsere Sprache übertragen. Ich habe mich deshalb entschieden, den Text ohne die Musik zu übersetzen, also in Prosa. Es geht dabei zwar unvermeidlich etwas von der Sprachkunst des Euripides verloren, dafür gewinnen wir anderes, was dem Dichter ebenso wichtig war: Deutlichkeit. Auch wer nichts von alten Mythen weiß, soll die Stücke verstehen können.« (Hubert Ortkemper)
In der erstmals auf dem Theater realisierten Neuübersetzung von Hubert Ortkemper erscheint Euripides’ Stück als ein schnörkelloses, psychologisch bis in feinste Details durchgearbeitetes Ehedrama.
»Euripides verkündet in seinen Tragödien keine Thesen, er stellt Fragen und er stellt in Frage. Das macht seine Stücke so zeitlos, denn es sind Fragen, die auch wir noch stellen müssen: die Beziehung von Mann und Frau, die Behandlung von Fremden, oder die angebliche Unvereinbarkeit von Glaube und Vernunft.
Die antike Tragödie war musikalisches Theater, die Musik war der Vers und sein Rhythmus, er musste nicht zusätzlich von einem Komponisten vertont werden. Wir haben heute ein anderes Verständnis von Musik und Dichtung, die musikalische Wirkung des antiken Verses lässt sich kaum in unsere Sprache übertragen. Ich habe mich deshalb entschieden, den Text ohne die Musik zu übersetzen, also in Prosa. Es geht dabei zwar unvermeidlich etwas von der Sprachkunst des Euripides verloren, dafür gewinnen wir anderes, was dem Dichter ebenso wichtig war: Deutlichkeit. Auch wer nichts von alten Mythen weiß, soll die Stücke verstehen können.« (Hubert Ortkemper)
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