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Eötvös, Peter (Komponist:in)
Schimmelpfennig, Roland (Autor:in)

Der goldene Drache

Musiktheater
Oper

Werkangaben: Kammeroper. Libretto von Roland Schimmelpfennig auf der Grundlage des gleichnamigen Theaterstücks. Für die Oper bearbeitet von Peter Eötvös und Mari Mezei
Besetzung: 2D, 3H
Besetzungshinweis: Eine junge Frau (der Kleine) · Sopran - Die Frau über sechzig (die Enkeltochter; die alte Köchin; Hans; die Ameise; die chinesische Mutter) · Mezzosopran - Der junge Mann (der Großvater; ein junger Asiate; die Kellnerin; die Grille; die chinesische Tante) · Tenor - Der Mann über sechzig (der alte Asiate; Eva, die dunkelbraune Stewardess; ein junger Mann; der chinesische Vater) · Tenor - Der Mann (ein Asiate; Inga, die blonde Stewardess; der chinesische Onkel) · Bariton
Instrumentierung: 1 (auch Altfl. u. Picc.) · 1 (auch Engl. Hr.) · Klar. in A (auch Bassklar.) · Bassklar. (auch Es-Klar. u. Kb.-Klar.) · 1 (auch Kfg.) - 1 · 2 · 1 · 0 - S. (2 Spieler) - Keyb. - Str. (1 · 0 · 1 · 1 · 1)

Zusatzinformation: Kompositionsjahr: 2012-2013
Bstnr/Signatur: 276081
Dauer: 100 min, abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
29. Juni 2014 Frankfurt/Main, Bockenheimer Depot (D) · Kateryna Kasper, Sopran; Simon Bode, Tenor; Hans-Jürgen Lazar, Tenor; Holger Falk, Bariton; Hedwig Fassbender, Mezzosopran · Dirigent: Peter Eötvös · Ensemble Modern · Inszenierung: Elisabeth Stöppler · Kostüme: Nicole Pleuler · Bühnenbild: Hermann Feuchter

In TTX seit: 16.10.2013

Ein junger Chinese mit quälenden Zahnschmerzen arbeitet illegal zusammen mit vier weiteren Chinesen in der Küche des Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurants „Der goldene Drache“. Seine Kollegen reißen den kariösen Zahn mit einer Rohrzange heraus, da er wegen fehlender Papiere nicht zum Arzt gehen kann. Der junge Chinese war auf Bitten seiner Familie erfolglos auf der Suche nach seiner Schwester, die irgendwo illegal arbeitet. Der Zahn landet in einer Thaisuppe.
Ein Großvater und seine Enkelin unterhalten sich auf dem Balkon. Die Enkelin ist ungewollt schwanger und zerstreitet sich mit ihrem Freund.
Zwei Stewardessen essen im „Goldenen Drachen“. Die eine, Inga, findet in ihrer Thai-Suppe den Zahn.
Der Lebensmittelhändler zwingt eine junge Chinesin zur Prostitution; der alte Mann und der junge Mann, wütend wegen seiner ungewollt schwangeren Freundin, bedienen sich ihrer. Sie wird verletzt – vielleicht getötet?
Der junge Chinese verblutet in der Küche des „Goldenen Drachen“. Seine Kollegen wickeln ihn in einen Wandteppich und werfen ihn in den Fluss, der ihn davonträgt – nach Hause, bis nach China, wie der junge Mann es in seinem letzten Traum imaginierte?
Inga wirft den Zahn in den Fluss.
Und dann ist da noch, eingestreut zwischen die Szenen, die Geschichte von der Grille, die keine Vorräte angelegt hatte und die Ameise bittet, sie über den Winter durchzufüttern. Die stimmt zu und zwingt sie erst zu kostenloser Arbeit, dann zur Prostitution, die die Grille erduldet, bis ihr von einer alten Ameise (einem alten Mann) ein Fühler ausgerissen wird und sie dann von einer jungen Ameise (einem jungen Mann) schwer verletzt wird – „kaputtgemacht, vollkommen kaputt“.

22 Szenen, 22 Ereignisse oder Ereignissplitter, die sich durchdringen, miteinander in Beziehung stehen oder auch scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Drei Sängerinnen und zwei Sänger, die insgesamt 17 Rollen verkörpern, oft entgegen ihrem Alter, Geschlecht oder ihrer Stimmgattung besetzt: So singt und spielt beispielsweise der Tenor als „der junge Mann“ zugleich in raschem Wechsel den Großvater, einen jungen Asiaten, die Kellnerin, die Grille und die chinesische Tante. Was dieses Kaleidoskop von Momentaufnahmen großer und kleiner Katastrophen und dieses Panoptikum skurriler und zugleich anrührend-erschütternd gezeichneter Typen zusammenhält, ist das Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant „Der goldene Drache“, das dem Theaterstück und der Oper den Namen gab. 2009 am Wiener Burgtheater uraufgeführt, gehört das Schauspiel zu den meistaufgeführten deutschen Theaterstücken der letzten Jahre. 2010 wurde es in der Kritiker-Umfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zum „Stück des Jahres“ gewählt und mit dem Mühlheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet.
Für die Oper reduzierten Schimmelpfennig und Eötvös die 45 Szenen des Schauspiels auf 22, ohne dabei die filmische Erzählweise mit ihren raschen Schnitten und Überblendungen aufzugeben. Die Besetzung mit fünf Sängern und 14 Musikern ist von vorne herein auf leichte Transportfähigkeit für Gastspiele hin konzipiert; das Ensemble Modern wird mit dem Werk nach der Frankfurter Uraufführung auf Tournee gehen.

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