„Und nun die SERAPHINE. Anlaß zu Text und Musik gab mir der folgende Absatz in Joseph Gregors WELTGESCHICHTE DES THEATERS: ‘Sehr bemerkenswert ist die Farce, die sich Rabelais selbst zuschreibt: Der Mann, der eine stumme Frau hat, läßt sie vom Arzt heilen, aber nun redet sie so viel, dass ihm nichts übrigbleibt, als die Kunst des Arztes noch einmal und im umgekehrten Sinn in Anspruch zu nehmen, sich von ihm taub machen zu lassen.’ Es schien mir hier ein Stoff vorzuliegen, der, weit in die Anfänge der Theatergeschichte zurückreichend, Archetypen der unausrottbaren Commedia dell’arte in seltener Ungebrochenheit auf die Bühne stellt. Die Fabel bietet zudem Anlaß zu zwanglosem, aus der Situation heraus sich natürlich ergebendem Musizieren. Vorerst suchte ich nach einer Begründung, warum der Mann überhaupt eine Stumme geheiratet hatte und kam auf das Motiv des ‘Universalmittels’, mit dem ein Apotheker die verschiedensten Krankheiten heilt, dessen Geheimnis jedoch nicht ausgeplaudert werden soll. Dies wiederum gab Gelegenheit, die Praktiken der damaligen Heilkunst aufzuzeigen. So war es ganz natürlich, die Figuren der drei ‘Kranken’ einzuführen; und auch bei der Schilderung des Wunderarztes Holibrius fand ich in alten Medizinbüchern manche groteske Bild- und Worteinfälle. Schließlich durfte als spiritus rector und Intrigantin auch eine ‘Heiratsvermittlerin’ nicht fehlen, die ich in den Mittelpunkt der Handlung stellte. Für diese ‘Farce’ ist die Wortverständlichkeit von überragender Bedeutung. Es entstand eine Nummernoper, deren Arietten, Duettinos und mehrstimmige Ensembles unmerklich ineinander übergehen und die Handlung vorwärtstreiben, wobei Kammerorchester und Bühne stets den schwebenden, unpointierten Grundcharakter der Fabel wahren sollen.” (Heinrich Sutermeister, im Programmheft zur Münchener Bühnen-Uraufführung 1960) Wie alle in diesem Katalog aufgeführten Opern Sutermeisters ist auch SERAPHINE eine „Familien-Oper” bester Art: gemäßigt modern in der Musik, mit einer bis ins kleinste Details liebevoll pointierten Handlung, geschliffenen Texten und einem Charme, der den Erfolg, den diese Werke hatten, erklärt und es um so unverständlicher erscheinen läßt, warum sie in den letzten Jahren von den Spielplänen fast ganz verschwunden sind. Eine Renaissance dieser Kostbarkeiten des zeitgenössischen Musiktheaters ist zu hoffen.
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