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Henze, Hans Werner (Komponist:in)
Collodi, Carlo / Grimm, Gebrüder / Perrault (Autor:innen)

Pollicino

Musiktheater
Oper
ab 10 Jahren

Werkangaben: Märchen für Musik nach Collodi, Grimm und Perrault Libretto von Giuseppe Di Leva
Sprache: Italienisch, Deutsch, Englisch
Besetzungshinweis: (Amateursänger): Pollicino - seine 6 Brüder - Clotilde - ihre 6 Schwestern - Herr Uhu - Frau Waldkauz - Madame Füchslein - Fräulein Hase - Mister Igel - Monsieur von Wildsau - Herr Wolf - Pollicinos Vater - Pollicinos Mutter - der Menschenfresser - seine Frau
Instrumentierung: 3 Piccoloblockfl. · 3 Sopranblockfl. · 2 Altblockfl. · Tenorblockfl. · Bassblockfl. · Fl. · Tenorkrummhr. (auch 2. Tenorblockfl.) · Basskrummhorn - P. S. (Fingerzimb. · 2 Trgl. · hg. Beck. · Beckenpaar · Wassergong · Tamt. [wahlw. Metallpl.] · Glspl. · 3 kl. Tr. · Schellentr. · Tamb. Mil. · gr. Tr. mit Beck. · gr. Tr. · Mar. · Kast. · Schüttelr. · Holztomt. · Matraca · Trinidad steel-drum · [wahlw. Altmetalloph.]) (5 Spieler) - 2 Glspl. (Sopran/Alt) · 3 Xyl. (Sopran, Sopran-Alt, Tenor) · Altmetalloph. · Mundharmonika (o. Harm.) - 2 Git. · Harm. (o. elektr. Org.) · Klav. Instrumente hinter der Bühne: Matracas · Kast. · 3 Piccoloblockfl. · 3 Streichpsalter (Sopran, Alt, Tenor) · Str. (Soloviol. · 3 · 0 · 0 · 1 · 1)

Bstnr/Signatur: LS 2124-1
Dauer: 85 min

Aufführungsgeschichte:
UA: 2. August 1980 Montepulciano, 5° Cantiere Internazionale d'Arte · Dirigent: Jan Latham-Koenig · Inszenierung: Willy Decker · Kinder und Erwachsene aus Montepulciano und Umgebung · Concentus Politianus · Bühnenbild: Peter Nagel · Kostüme: Marion Gerretz

In TTX seit: 28.01.2010

„Wenn die Kinder schauspielern, singen und musizieren, erzeugen und hören sie Klänge, denen sie später wieder begegnen werden, in Konzertsälen, hoffentlich auch in Opernhäusern: Klänge unserer Zeit. Musizierend und singend akzeptieren sie, was andere als ungewohnte Töne empfinden, als eine natürliche Tatsache, als einen Teil unserer Realität.” (Hans Werner Henze) Hans Werner Henze hat mit seiner Kinderoper POLLICINO dem Musiktheater ein Werk geschenkt, das seit seiner Uraufführung (in der Regie von Willy Decker) mit Inszenierungen u.a. an der Royal Covent Garden Opera, bei den Schwetzinger Festspielen, in Rotterdam, Mannheim, Hannover, Pavia, an der Wiener Volksoper, in Nürnberg, Rostock, Dresden und in einer Vielzahl von Schulaufführungen schon zum „Klassiker” geworden ist. Geschrieben für den „Concentus Politianus”, ein aus 15 Kindern bestehendes Instrumentalensemble, sollen die Rollen der Kinder und Tiere auch wirklich von Kindern gesungen und gespielt werden. Einzig die Erwachsenenrollen (Elternpaar, Menschenfresserpaar, Wolf) sind erwachsenen Sängern vorbehalten. Gleiches gilt für das Orchester: bis auf Klavier, Harmonium und die konzertante Violine, die „von Lehrkräften oder anderen Erwachsenen gespielt werden”, spielen Kinder „Instrumente, die dem Anfang 1979 gegründeten Concentus Politianus zur Verfügung stehen: Blockflöten, Gitarren, ein paar Violinen, dazu die Instrumente des ‘Orff-Schulwerks’.” (Hans Werner Henze) Henze verarbeitet die unterschiedlichsten formalen Elemente der Oper wie Arie, Duett, Ensemble, der Orchester- bzw. Ballettsuite und orchestrale „Charakterstücke” wie beispielsweise Marsch, Walzer, Tango. Er weist den Instrumenten dabei ganz klare musik-psychologische Funktionen zu: die Blockflöten beispielweise symbolisieren mit ihren irisierend-schwebenden Klängen die Seelen der Kinder, die konzertante Violine steht für die die Fabel erzählende Großmutter, das Harmonium verkörpert die verlogene Welt der Erwachsenen, die Gitarre versinnbildlicht Naturempfinden und Ursprünglichkeit. POLLICINO ist dabei weit mehr als nur eine Paraphrase der in vielen Märchentraditionen verankerten Däumlingsgeschichte. ”Über eine naive Märchenoper à la Humperdinck geht Henze durch die Einbeziehung gesellschaftskritischer Aspekte weit hinaus. Die Armut der Holzfäller wird nicht als gottgegebenes Schicksal geschildert, sondern als Folge sozialer Ungerechtigkeit. Wenn im Finale des 5. Bildes in der Art einer Bert Brechtschen Parodie die Eltern und Kinder das Lied ‘Wie schön ist doch die Familie’ anstimmen, wird unmißverständlich klar, dass die zur Schau gestellte Einigkeit durch und durch brüchig ist. Auch im 7. Bild entkleidet Henze das Märchen jener Aura, die durch die Worte ‘Es war einmal’ eingefangen wird: Dort zeigt sich nämlich, dass die Menschenfresser auf der Höhe unserer Zeit sind, nicht nur über ein Telefon verfügen, sondern sogar gewerkschaftlich organisiert sind und keine Bedenken haben, ihre organisierte Macht gegen die Regierung einzusetzen.” (Norbert Christen, Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, Bd. 3, s.v. POLLICINO)

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