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Bergman, Ingmar

Sonntagskinder
(Söndagsbarn (1992))

Stoffrechte

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Reichel, Verena

Werkangaben: Schauspiel von Ingmar Bergman / Deutsch von Verena Reichel / Carl Hanser Verlag
Besetzung: 11D, 9H
Besetzungshinweis: 2 Jungen, 2 Mädchen

Frei zur DSE

In TTX seit: 12.12.2012

Bergmans Kindheitsuniversum könnte so verheißungsvoll wie unbefangen sein: Wilde Erdbeeren, liebevolle Kindermädchen, endlose Sommertage. Wären da nicht immer wieder sein strenger, drastisch strafender Vater, ein Pastor, und seine über alles geliebte, aber doch stets unerreichbare Mutter.

Im Spannungsverhältnis dieser unglücklichen Ehe erlebt der achtjährige Pu ein Wochenende im Ferienhaus auf dem schwedischen Land. Er spielt mit den Nachbarskindern, wird von dem älteren Bruder gequält und hört unheimliche Geschichten über spukende Selbstmörder von den Dienstmädchen. Diese ohnehin fragile Welt zerfällt, als er einen nächtlichen Streit zwischen seinen Eltern belauscht. Karin Bergman droht ihrem Mann, ihn samt ihren Kindern zu verlassen und wieder in ihren Beruf als Krankenschwester zurückzukehren. Am nächsten Tag fordert der Vater Pu auf, mit ihm auf dem Fahrrad in eine benachbarte Kirche zu fahren, wo er predigen muss. Pu zögert, ist aber um eine gute Entschuldigung verlegen und willigt ein. Auf dieser kurzen Reise kommen sich Vater und Sohn näher wie niemals vorher oder später wieder.

1990 geschrieben und von seinem Sohn Daniel verfilmt, ist dies neben DIE BESTEN ABSICHTEN und EINZELGESPRÄCHE eine weitere autobiographische Erzählung über Bergmans Kindheit und Familie. Nicht ganz so unversöhnlich wie in anderen Werken, sondern mit dem Abstand der Erinnerung und aus der Perspektive des Kindes erkundet Bergman seine komplizierte Verbindung zum Vater, die sein gesamtes künstlerisches Schaffen prägte. Dreimal führt der erzählerische Blick in die Zeit des Erwachsenseins, wo der Vater im Alter einsam und zurückgezogen lebt, und der Hass und das gegenseitige Unverständnis auf Seiten des Sohnes einem Gefühl des Fremdseins gewichen ist.

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