Theatertexte

Das Konzeptmusical schert sich weder um Chronologie noch Historie und wagt sich noch viel weiter als SWEENEY TODD ins Makabre vor. Patrick Honoré, musicals 02.15 (über eine Aufführung der Menier Chocolate Factory London)

Das Musical ATTENTÄTER (ASSASSINS) ist gegen den Strich gebürstet und wurde nach der New Yorker Uraufführung kontrovers diskutiert. Auf der Bühne stehen sieben Männer und zwei Frauen, die zu verschiedenen Zeiten versuchten, einen amerikanischen Präsidenten zu töten. Von John Wilkes Booth über Charles Guiteau bis Lee Harvey Oswald lassen unterschiedlich motivierte Attentäter auf der Bühne Zeit und Raum hinter sich, um von Planung und Durchführung ihrer Präsidentenmorde zu berichten.

Das ungewöhnliche und experimentelle Musical ist eine Herausforderung für jedes Theater und das Publikum. Sondheims Stück wirft Fragen auf wie: Lässt sich mit dem kleinen Finger am Abzug die Welt verändern? – und diskutiert kontroverse Antworten wie: Jeder hat das Recht auf seine Träume, auch ein Präsidentenattentäter. Das Musical ATTENTÄTER (ASSASSINS) fordert die Darsteller durch schillernde und provokative Charaktere heraus. Die Musik bewegt sich zwischen Ragtime, Folk und Rock der Siebzigerjahre.

An der Universität der Künste in Berlin fand die Deutschsprachige Erstaufführung 2002 statt. Das Kleist Forum Frankfurt (Oder) übernahm die Uraufführungs-Inszenierung. Am Landestheater Linz wurde dieses mutige und wegweisende Musical ebenfalls auf die Bühne gebracht.

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