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Tabori, George

Die Kannibalen
(The Cannibals)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Sandberg, Peter

Originalsprache: Englisch
Besetzung: 14H (14 Darst.)

Bstnr/Signatur: 813

Aufführungsgeschichte:
UA: 17.10.1968 New York, American Place
DSE: 13.12.1969 Berlin, Schiller-Theater-Werkstatt

In TTX seit: 27.03.2001

Als europäische Erstaufführung ging in Berlin das Auschwitz-Stück "Die Kannibalen" (...) vor einem Jahr an einer New Yorker Off-Broadway-Bühne mit sensationeller Resonanz uraufgeführt - in Szene. Unter der Regie des Autors spielten an der Schilltertheater-Werkstatt ein Dutzend Barlog-Mimen mit letzter Hingabe und Überzeugungskraft.
Das Stück zeigt in einer Rückblende zwölf Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz, die der Hunger zum Äußersten treibt - Puffi, "der fette Mann" unter den Todgeweihten, (...) wandert in den großen Kochkessel. "Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt", hört man in der Lagerhölle den Ältesten sagen. In der letzten Szene wird der Kessel mit Menschenfleisch von einem Kapo entdeckt. Zehn Häftlinge, die nicht essen wollen, schickt er in die Gaskammern, zwei überleben...
George Tabori hat "Die Kannibalen" im Stil Fernando Arrabals geschrieben. Er bietet keine Dokumentation, kein Thesen- und kein Anklagestück, sondern eine mythologische Zeremonie und verbindet bei den Rückspielen in der Zelle des Vernichtungslagers Gegenwart und Vergangenheit. Die Söhne spielen die Schicksale der Väter nach, stellen Fragen, rekonstruieren, was in den Opfern vor sich gegangen sein mag. Taboris im KZ umgekommener Vater (er war Journalist in Budapest) ist die Hauptfigur des Stückes, ein Apostel der Gewaltlosigkeit, den auch der Kapo mit Mordbefehl nicht in die Rolle des Kannibalen zwingen kann. Faszinierend im Wechselspiel von Grauen und Komik Michael Degen.
Das hochqualifizierte Barlog-Männerensemble spielte Hunger, Fieber, Irresein, skurriles Träumen und lachendes Grauen beklemmend aus (...).
Hamburger Abendblatt 1969

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