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Shakespeare, William / Andere

Aufstieg und Fall des Thomas More
(The Rise and Fall of Thomas More)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Swaczynna, Wolfgang

Dekorationshinweis: Verw - Dek
Besetzung: 6D, 25H

Bstnr/Signatur: 620

In TTX seit: 09.01.2007

Sir Thomas More (1478 - 1535) war Lordkanzler unter Heinrich VIII. Als überzeugter Katholik weigerte er sich, die antipäpstliche Politik zu unterstützen. Er wurde in den Tower gesteckt und 1535 enthauptet. 400 Jahre später, 1935, wurde er heiliggesprochen.

Um 1590 entstand das Drama, das nur als Manuskript erhalten ist; die Handlung hält sich ziemlich eng an die historischen Ereignisse. Einer der mindestens zwei Autoren ist als William Shakespeare identifiziert - somit ist dies das früheste seiner erhaltenen Stücke, bisher in keiner Gesamtausgabe erschienen.

"Ausländer raus!" London, in den 20er Jahren des 16.Jahrhunderts. Es herrscht großer Unmut gegen Ausländer (hauptsächlich Franzosen, Flamen), die sehr anmaßend auftreten. Das führt schließlich zum Aufstand. Thomas More, seinerzeit einer der Sheriffs in London, schafft es in einer mitreißenden Szene, die Aufrührer zur Aufgabe zu bewegen. Der König macht ihn daraufhin zum Lordkanzler. Die Aufrührer sollen hingerichtet werden; More erwirkt ihre Begnadigung; die kommt aber für den Anführer zu spät. Rührende Abschiedszenen vor der Hinrichtung; Spannung bis zum Eintreffen der Begnadigung. - More wird von Erasmus von Rotterdam besucht. More, der ein Spaßvogel ist, lässt ihn zunächst durch einen Diener in seiner Gestalt empfangen; hat zuvor einen skurrilen Dialog mit einem langhaarigen Raufbold, den er zum Haareschneiden bewegt; der Raufbold beweint seine verlorene Haarpracht. - More, gesellschaftlich aufgestiegen, veranstaltet ein Festmahl, bei dem ein altertümliches Schauspiel aufgeführt wird: lustiger Gegensatz zu dem 'modernen' Stück um More; als durch eine Panne (das Fehlen eines Bartes) das Spiel zu scheitern droht, übernimmt More mit Spaß improvisierend eine Rolle. - Der König verlangt von More eine Unterschrift, die der aus Gewissensgründen nicht geben kann; More legt seine Ämter nieder und erhält Hausarrest. Die Familie drängt ihn vergebens zur Unterschrift: More bleibt fest. Er gibt sich erleichtert, dass er die belastenden Amtsgeschäfte los ist, betont aber auch die Vergänglichkeit der Größe und findet mit einer gewissen Bitterkeit, dass der König ihn offenbar besonders ehren wolle, wenn er ihn in den Himmel schickt. More wird verurteilt und in den Tower gesteckt, unter großer Anteilnahme des Volkes. Schließlich wird er zur Hinrichtung geführt.

Das Stück ist eine farbige Folge von Episoden, die More auf den verschiedensten Gebieten als souveräne Persönlichkeit zeigen. Typisch für Shakespeare und seine Zeitgenossen ist der ständige Wechsel der Stimmungen. Die Volkstypen, vor allem in den Aufstands-Szenen, erinnern an Jack Cade und seine Gesellen in "Heinrich der Sechste". Die Fülle der Gestalten um More herum ist, wie von Shakespeare überliefert, von einer relativ kleinen Truppe (etwa 14 Spieler) darzustellen. Insgesamt abwechslungsreiches elisabethanisches Theater. Vermutlich nie gespielt (Zensur?), zum ersten Mal übersetzt.

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