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Beckmann, Max

Das Hotel

Sprechtheater
Schauspiel

Werkangaben: Drama in 4 Akten
Besetzung: 4D, 13H

Bstnr/Signatur: 138

In TTX seit: 27.03.2003

Für die Moderne ist das Hotel ein exemplarischer Ort. Es ist ein Ort des Übergangs, des Transits, an dem die Nomaden einer weltweiten Mobilität kurz verweilen und sich in Konstellationen zusammenfinden, die zufällig sind, disparat, ein flüchtiges Sammelsurium der denkbaren und undenkbaren Existenzen: erfolgreiche wie skrupellose Geschäftsleute, reisende Sinnsucher, genussfreudige Nihilisten, Zombies, die nur aus dem Koffer leben, und das Proletariat der Tellerwäscher und Begleitdamen. Das Hotel als Abbild einer Gesellschaft bindungsloser Monaden, die nichts eint, außer dem Dach, unter dem sie arbeiten und schlafen.

Friedrich Georg Walter Zwerch ist Direktor eines Schweizer Hotels, ein ehrgeiziger und anpassungsfähiger Selfmademan, der mit lautloser Effizienz und ausgesuchter Höflichkeit die Abläufe in seinem Haus dirigiert. Die Kontrolle, die Zwerch über sein Hotel hat, fehlt ihm privat jedoch völlig. Er ist hin und her gerissen zwischen zwei Frauen: seiner Frau Klara, die ihren Mann so selten sieht, dass sie sich ganz der Pflege des todkranken Bauchredners Ernesto widmet, und dem Hotelgast Elly, der habgierigen Frau von Baron Manosch, die Männer sammelt wie Autos und neben Zwerch noch eine Affäre mit dem zynischen Fabrikanten Ludmann anpeilt.

Zwerch versucht zwar tapfer, sich zu behaupten in einem bürgerlichen Kosmos, der nichts als ein Gehege wilder Tiere ist. Selbst jedoch völlig orientierungslos, nur einem blinden Gewinnstreben folgend, wird er schließlich zerrissen von den Fliehkräften einer haltlosen Gesellschaft. Als seine Frau Klara von der Affäre mit Baronin Elly Wind bekommt, greift sie zur Giftflasche. Elly hingegen hat für Zwerch, der nach dem Tod seiner Frau Zuflucht bei ihr sucht, nur ein müdes Lächeln übrig, das dieser dann eigenhändig erstickt. Die Welt hat sich für Zwerch zu diesem Zeitpunkt längst entleert. Es bleibt nur noch die Suche nach Gott, sie führt jedoch lediglich zu den Dämonen des eigenen gefallenen Ichs und in ein Bordell.

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