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Bogosian, Eric

Suburbia
(subUrbia)

Sprechtheater
Jugend

Übersetzer:in(nen): Heibert, Frank

Werkangaben: Stück in 4 Akten
Dekorationshinweis: 1 Dekoration
Besetzung: 4D, 5H

Bstnr/Signatur: 129

In TTX seit: 27.03.2003

Der Ort

Die Kleinstadt, die im Zuge der Zersiedlung zur Vorstadt der Großstadt wird: das Land Suburbia mit seiner allgegenwärtigen, kleinbürgerlich-satten Enge und Ödnis - oder doch Gemütlichkeit und Sicherheit? Die Jugend trifft sich beim 7-Eleven-Laden „an der Ecke“, um zu palavern, zu saufen, zu flirten, zu flippen. Ein Nicht-Ort als Heimat.

Die Zeit

Das Alter um die Zwanzig, ein Jahr nach dem Schulabschluss: Aufbruch oder Sesshaftwerden, hin- und hergerissen zwischen Revolte, No Future und Karriereträumen, großer Liebe und großer Klappe. In der Clique scheiden sich die Sieger von den Versagern, die Revoluzzer von
den Duckmäusern, die Künstler von den Denkern von den Kämpfern.

Das Personal

JEFF und BUFF - der intellektuelle Schwätzer und der gewiefte Clown; SOOZE und BEE-BEE - die engagierte Künstlerin und die wohlstandsverwahrloste Verliererin; TIM - der „etwas Ältere“, der gescheiterte Aussteiger, der angeberische Brutalo mit faschistoiden Tendenzen; PONY und ERICA - der erfolgreiche Rockstar als Heimkehrer und ein „Poor Little Rich Girl“ als seine PR-Kanone; NORMAN und PAKEESA - ein junges pakistanisches Geschwisterpaar auf Assimilationskurs im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, als Ausländer und Besitzer des 7-Eleven-Ladens willkommene Zielscheibe für Frust, Sturm und Drang der jungen Amerikaner.

Die Handlung

Es ist ein besonderer Abend für die Jugendclique von Burnfield, irgendwo im Nordosten der USA: Rockstar PONY, ein ehemaliger Klassenkamerad, tritt mit seiner Band im Stadion der Stadt auf und wird nach dem Konzert zum Treffpunkt „an der Ecke“ kommen. Die
Konfrontation mit dem personifizierten Erfolg wirkt als Katalysator auf die verwirrten, heftigen Gefühle der anderen jungen Leute; PONY und ERICA bringen alle mit ihrer Selbstsicherheit und ihren Angeboten durcheinander.

PONY, in nostalgischer Stimmung, will sein nächstes Plattencover von SOOZE gestalten lassen (ihre Zeichnungen im Kunstunterricht waren so interessant), neue Texte von JEFF (der mal einen gewagten Aufsatz über seinen Schwanz geschrieben und sogar vorgetragen hat) und den Videoclip von BUFF (immerhin hat er hie und da Alltagsschnipsel mit der Videokamera aufgenommen).

ERICA flirtet zunächst mit dem machohaft auftretenden TIM; nachdem der sich als alkoholisierte Pleite entpuppt, nimmt sie lieber BUFF, den liebenswerten Spaßvogel: demnächst Happy-End in Beverly Hills.

SOOZE, die ohnehin als Performance-Künstlerin nach New York City gehen wollte, ganz gleich, ob mit oder ohne ihren Freund JEFF, beginnt eine Affäre mit PONY, der „an sie glaubt“ - anders als JEFF, der seine träge Mittelmäßigkeit hinter hohen Ansprüchen und
pseudo-engagierten Politphrasen verbirgt.

BEE-BEE, von ihren Eltern zum Drogenfall gestempelt, kämpft schwer um Selbstachtung; als BUFF stürmisch mit ihr anbändelt und sie dann wegen ERICA sitzen läßt, gibt sie auf.

TIM, bislang als eigensinniger Aussteiger mit „männlicher“ Army-Vergangenheit von den anderen anerkannt, wird an diesem Abend in jeder Hinsicht auf Null gebracht; er reagiert seinen Frust vor allem an den „Fremden“, den „Eindringlingen“ ab - PONY und ERICA, die Erfolgreichen, lachen ihn aus - und attackiert NORMAN und PAKEESA: Deren fleißig aufgebaute Existenz macht ihn unglaublich aggressiv. Die tragische Entwicklung der Situation - BEE-BEE begeht auf dem Dach des 7-Eleven-Ladens Selbstmord - wird er gegen NORMAN zu wenden versuchen: Ende offen.

Das Stück

ist ein genauer Reflex auf unsere Zeit und zugleich zeitlos: Diese Momentaufnahme im Leben einer Gruppe Jugendlicher, vom Abend bis zum Morgen, zeigt ihre Träume, ihren Weltschmerz, ihre Albernheit wie ihre Ernsthaftigkeit. Autor Eric Bogosian, u. a. bekannt durch sein auch verfilmtes Stück Talk Radio, verleiht seinen „jüngeren Geschwistern“ eine direkte Sprache, frech, komisch, anrührend. Suburbia trifft den Augenblick des Erwachsenwerdens, den wir alle kennen.

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