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Schnittke, Alfred (Komponist:in)
John Neumeier (Libretto) (Autor:in)

Peer Gynt
Ballett in 3 Akten , Prolog und Epilog frei nach Henrik Ibsen

Musiktheater
Ballett

Besetzungshinweis: Peer Gynt
Åse, seine Mutter
Peers Aspekte: Anima, Kindheit, Fliegen, Erotik, Draufgänger, Aggression, Zweifel
Solveig
Die Andere: Ingrid, Die Grüne, Anitra
Mad Moens, Ingrids Bräutigam
Ingrids Vater
Solveigs Vater
Kind
Choreograph
Produzent
Pianist
Nummerngirl
Filmregisseur
Maskenbildner
Ankleider

Bergbauern und -bäuerinnen, Trollwelt, Tänzer, Sklavinnen und Sklaven, Damen und Herren der Gesellschaft, Leute vom Film, Durchschnittsmenschen (Peers Doppelgänger)
Instrumentierung: 3,3,3,3 - 4,4,4,1 - Pk, 4-5 Schl (Trgl, Flex, Bongos, Tomt, kl.Tr, gr. Tr, Bk, Gongs, Tam-t, 2 Gl, Glsp, Xyl, Vibr, Marimba), Harfe, Cel/Cemb/Klav/Org (3 Spieler) - Streicher (12/10/8/6/5) - Chor (vom Band)

Zusatzinformation: Entstehung: 1986
Quelle: Nach Ibsens dramatischem Gedicht
Bstnr/Signatur: 1007900
Rechtevertretung: (C) 1991 MUSIKVERLAG HANS SIKORSKI, Hamburg, weltweit außer GUS

Aufführungsgeschichte:
Uraufführung: 22. Januar 1989, Hamburg

In TTX seit: 27.03.2003

Am Anfang erlebt man Peer, seine verschiedenen Aspekte und seinen Eintritt in die Welt. Peer ist ein Aufschneider und Tagedieb. Obwohl er alt genug ist, für sich selbst zu sorgen, lebt er bei seiner Mutter Åse. Er denkt sich die verrücktesten Geschichten aus und lebt mehr in seiner Phantasiewelt als in der Wirklichkeit. Auf dem Haegstadhof wird getanzt: Ingrid und Mad heiraten. Auf dem Fest verliebt sich Peer in die scheue Solveig, die anders ist, als die übrigen Mädchen. Seinen Annäherungsversuchen entzieht sie sich jedoch. Kurz entschlossen entführt er die Braut und flieht mit ihr in die Berge. Aber schon bald hat er genug von Ingrid und verlässt sie wieder. Unterdessen suchen Solveig und Aase vergeblich nach Peer. In der unterirdischen Trollwelt trifft Peer die Grüne, lässt sich von ihr verführen und lebt mit ihr im Inneren der Berge. Bevor er jedoch ganz zum Troll wird, verlässt er die Grüne. Allein hoch oben in den Bergen baut er sich ein Haus. Solveig kommt zu ihm, sie möchte bei ihm bleiben. Die Grüne taucht wieder auf und quält ihn mit Erinnerungen an seinen Aufenthalt in der Trollwelt. Wieder ergreift Peer die Flucht und lässt Solveig zurück. Er verabschiedet sich von seiner sterbenden Mutter und bricht auf, um sein Glück in der Welt zu machen. Beim Vortanzen für eine Show fällt der Anfänger Peer auf und wird engagiert. Auch im Revuetheater erregt er Aufmerksamkeit und hat Erfolg. Er macht als Schauspieler Karriere und umwirbt Anitra, den berühmten Filmstar. Peer steigt selbst zum großen Filmschauspieler auf. Während der Dreharbeiten zum Film ""Kaiser der Welt"" kann er dem psychischen Druck nicht mehr standhalten: er gerät außer sich und wird größenwahnsinnig. Nach dem Zusammenbruch irrt er mittellos und verwirrt durch die Straßen. Alt geworden, kehrt Peer nach Norwegen zurück und wird Zeuge von Ingrids Begräbnis. Er versinkt in Grübeleien. Der Tod, der ihm in der Gestalt des Knopfgießers begegnet, will ihm beweisen, dass er weder gut noch böse, nicht besonders oder gar einzigartig sei. Er tauge lediglich als Material zum Weiterverwerten, Umgießen, Neuformen. Durch das Wiedersehen mit der inzwischen erblindeten, noch immer treu auf ihn wartenden Solveig erkennt er jedoch, dass er durch ihre Liebe einmalig und unverwechselbar wird. So findet er durch Solveig zur eigenen Identität und damit zur Erlösung. Das abschließende Adagio - ein fast einstündiger Epilog - führt auf eine neue, transzendentale Ebene. Das im Tode erlöste Paar entschwebt mit einem lyrischen Pas de deux in eine helle, jenseitige Sphäre. Es kommt zu einer verklärten Apotheose, in der Peer und Solveig von einem Reigen seliger Paare umkreist wird. Mit dieser Öffnung ins Imaginäre wird der spirituelle und metaphysische Kern des Balletts erreicht, das mit den Bildern und Klängen einer tröstlichen Entrücktheit ausschwingt.

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