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Müller-Wieland, Jan (Komponist:in)
Müller-Wieland, Jan (Libretto) (Autor:in)

Nathans Tod
Oper in 2 Akten nach Gotthold Ephraim Lessing

Musiktheater
Oper

Besetzung: 1D, 5H
Besetzungshinweis: Nathan, reicher Jude - Bassbariton
Saladin, Sultan - Bariton
Sittah, Saladins Schwester / Das Mädchen - Sopran
Al-Hafi, Schatzmeister - Tenor
Tempelherr - Tenor
Patriarch - Bariton

Sieben Mamelucken, sieben Klosterbrüder, sieben Soldaten - stumme Rollen
Instrumentierung: 2,2(EnglHorn),2,2 – 2,2,3,1 – Pk, 1 Schl (3 Trgl, Schellenring, SchellenTr, Peitsche, Fingerzymbel, 5 Tempelbl, Gl), Harfe, Cel, Streicher (7/5/4/4/3Fünfsaiter)

Zusatzinformation: Entstehung: 2000
Quelle: Nach Gotthold Ephraim Lessing und George Taboris gleichnamigem Theaterstück
Stimmen: 1 Sopran / 2 Tenor / 2 Bariton / 1 Bassbariton
Bstnr/Signatur: 1031750
Rechtevertretung: (C) MUSIKVERLAG HANS SIKORSKI, Hamburg

Aufführungsgeschichte:
Uraufführung: 6. Oktober 2001, Görlitz
Neue Lausitzer Philharmonie – Matteo de Monti (Nathan) – Stefan Bley (Saladin) – Lars Fosser (Der Patriarch) – Paul McNamara (Tempelherr) – Frank Ernst (Al-Hafi) – Ivonne Reich (Sittah) – Christof Escher (musikalische Leitung) – Klaus Arauner (Inszenierung) – Dietrich von Grebmer (Bühne/(Kostüm)

In TTX seit: 27.03.2003

Von Gotthold Ephraim Lessings hoffnungsvoller Hymne auf die Toleranz ist 200 Jahre nach ihrer Entstehung in George Taboris Version des Nathan-Stoffes nicht mehr geblieben, als eine düstere Paraphrase über die Intoleranz. Mit einem wortreichen Monolog, in dem er das Gleichnis des brennenden Palastes vorträgt, wendet sich Nathan, von den Menschen „der Weise“ genannt, ans Publikum.
Sultan Saladin wird von seiner Schwester beim Schachspielen besiegt. Saladin muss nun nicht nur seine Spielschulden begleichen, er leidet auch sonst unter notorischer Geldknappheit. Schatzmeister Al-Hafi soll Abhilfe schaffen – er wird gebeten, seinen alten Freund, den Juden Nathan, bei dem Saladin Geld borgen möchte, in den Palast zu führen. Nathan tritt vor Saladin und Sittah, und im Verlauf der Verhandlungen bittet Nathan eine Geschichte, die Ringparabel nämlich, vortragen zu dürfen. Der Wunsch wird ihm kurzerhand abgeschlagen – die zum allzu oft wiederholten Geschichtchen heruntergekommene Parabel mag niemand mehr hören.
In einer Unterredung mit dem Patriarchen ist der junge Templer eifrig bemüht zu vermelden, es gebe da einen Juden, der ein christlich getauftes Mädchen aufgezogen habe. Dieser Jude, niemand anderes als Nathan, habe dem Mädchen nicht nur den christlichen Glauben vorenthalten, sondern es aus unverzeihlicher Unparteilichkeit in keinem Glauben erzogen. Der Patriarch verhängt das Todesurteil über Nathan.
Nathans Haus steht in Flammen, er birgt die Leichen seiner Kinder und bedeckt ihre Gesichter mit Herbstlaub. Nathan trägt endlich die Ringparabel vor, deren Bekenntnis zur Toleranz vor dem Hintergrund der grauenhaften Ereignisse auf groteske Weise in deren Gegenteil verkehrt scheint.
Nathan stirbt, und die Gesellschaft um den Sultan Saladin feiert ihren Sieg. Allein Sittah erkennt und empfindet die bestürzende Tragweite von Nathans Schicksal und nimmt sich das Leben.

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